Miraval: Brangelina zum Mitnehmen

Hollywoods Glamour-Paar überrascht mit der Qualität seines Rosés

Angesagte Revolutionen finden nicht statt. Und so harrt auch der seit Jahren behauptete Rosé-Trend noch immer seiner realen Umsetzung.

Für alle, die keine grundsätzliche Abneigung gegen den rosa Saft hegen, vielleicht sogar Fans, die nur noch keinen Favoriten haben, existiert aber tatsächlich ein interessantes Objekt für einen Selbstversuch. Der Preis – wie immer unter „Bezugsquelle“ weiter unten zu finden – mag abschrecken, er gilt in diesem Fall aber einem vollwertigen Wein. Viel zu oft wird der Rosé ja als Nebenprodukt für nicht optimal gereiften Rotwein angesehen, das technische Wort „Saftabzug“ für diese Produktionsart zeigt auch die geringe Wertschätzung.

Genug des Spannungsaufbaus; Brad Pitt und Angelina Jolie haben sich im ehemaligen Landgut des Jazz-Pianisten Jacques Loussier in der Provence eingekauft und bringen ihren ersten Rosé auf den Markt. Der „Miraval“ kommt in einer herrlich minimalistischen Aufmachung, dafür mit einer an Parfümflakons erinnernden Flasche daher. Wichtiger allerdings für die Weinqualität ist der Name, der neben Jolie-Pitt am Etikett steht: Perrin. Wer über die Familie mehr wissen will, findet unter https://wiener-online.at/2012/05/beaucastels-biodynamik-blends/ eine Würdigung ihres Château Beaucastel. Mit roten Trauben – diesmal sind es Cinsault, Grenache, Rolle und Syrah, – kann Marc Perrin also definitiv umgehen.

Wenn also Zitrusnoten wie Orangenschale, Himbeere, Physalis und Ananas nebst einem mineralischen Ton aus dem Glas steigen, freut man sich bereits auf das, was noch kommen mag. Und das zu recht; müsste man den Rosé in einem Wort beschreiben, lautete dies „saftig“. An welche Frucht die schmelzige Aromatik erinnert, kann man sich zudem aussuchen. Es finden sich Anklänge von Maracuja, viel Beeren-Frucht, vor allem Himbeere und Walderdbeere, aber auch etwas Zuckermelone. Sie alle bleiben auch erhalten, wenn der Wein eine Zeitlang offen ist, was nur für wenige Rosés gilt.

Nicht aufgrund des Prinzips „rosa zu rosa“, sondern wegen der Röstaromen drängt sich sofort eine gegrillte Lachsforelle als Speisenbegleiter auf. Hummer passt zwar auch, aber der bleibt Topverdienern vorbehalten wie jenen, die diesen Wein keltern ließen.

Bezugsquelle: Jolie-Pitt & Perrin, Rosé Miraval 2012, EUR 18,49 bei Wein&Co, www.weinco.at