Ex-Floyd Roger Waters live im EU-Parlament: If I Had Been God

Nun steht es fest: Im November veröffentlich Pink Floyd – nunmehr bestehend aus Gitarrist David Gilmour und Drummer Nick Mason –  ein neues Album namens „The Endless River“ – ohne ihren streitbaren Ex-Frontmann Roger Waters. Der präsentierte seinen neuen Song jüngst im EU-Parlament

Ein Tweet von David Gilmours Ehefrau Polly Samson, mit dem sie „nebenbei“ bekannt gab, dass ein neues Pink Floyd Album herauskäme, brachte den Stein ins Rollen:

Mittlerweile ist offiziell: 20 Jahre nach Erscheinen des letzten offiziellen Pink Floyd-Albums „The Division Bell“ wird im November ein weiterer Tonträger namens The Endless River der Kultband erscheinen, bestehend aus alten Aufnahmen aus den „Division-Bell-Sessions“. Das bedeutet, dass auch der 2008 verstorbene Floyd-Keyboarder Rick Wright auf dem Tonträger zu hören sein wird.

Waters nicht mit dabei

Nicht mit von der Partie wird Ex-Floyd-Mastermind Roger Waters sein, der nach jahrelangen, juristischen Streitereien um die Marke Pink Floyd sowie bösen, medialen Auseinandersetzungen im Sommer 2005 für ein einzigartiges Comeback der alten Floyd-Besetzung im Rahmen des „Live 8“ Konzertes in London gemeinsam mit seinen ehemaligen Mitstreitern auftrat:

 

Waters, der die Band 1985 im Streit verließ, um sich Soloprojekten zuzuwenden, deutete nach dem Live 8-Revival mehrmals an, wieder mit seinen alten Kollegen unter dem Floyd-Banner segeln zu wollen, was allerdings der aktuelle Ober-Floydist stets ablehnte. Dennoch nahm Gilmour auf der hocherfolgreichen „The Wall“-Tour der letzten beiden Jahre, die Waters zeitweilig zum bestverdienendsten Rockmusiker der Welt machte, die Gelegenheit wahr, bei einer London-Show von Waters die Gitarre zu bedienen – was den auf eine Runion hoffenden Fans durchaus Rückenwind gab.

Roger not amused.

Dass Waters vom kommenden Floyd-Album „The Endless River“ scheints nicht mal wußte, zerstörte nun diese Hoffnungen. Dass Waters die ganze Sache seit ihrer Veröffentlichung nicht einen einzigen Kommentar wert war, lässt darauf schließen, dass er selbst das ganze auch nicht sonderlich lustig findet. Für ein Aufwärmen der eher frostigen Stimmung zwischen Gilmour und Waters sorgte die Veröffentlichung sicher nicht …

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Neuer Song

Aber auch der 70jährige Waters ist nicht untätig. Nachdem er einen neuen, hochpolitischen Song namens „If I Had Been God“ schon bei der Wall-Tour des Vorjahres gelegentlich beim Soundcheck vortrug, präsentierte er den neuen Track quasi live und akustisch vor dem EU-Parlament:

Streitbarer Waters

Anderswo ist der 70jährige Waters ebenfalls um keinen streitbaren Kommentar verlegen. So kritisierte er in den letzten Jahren des öfteren und in durchaus scharfem Ton das Vorgehen Israels im Gaza-Streifen. Dass er jüngst die Israelis sogar mit den Nazis vergleich, trug ihm eine harsche Replik eines führenden, amerikansichen Rabbis im renommierten „New York Observer“ ein. Dort ließ Rabbi Schmuley Boteach Waters unter anderem ausrichten, dass „die Dreistigkeit, Juden mit Monstern zu vergleichen, die sechs Millionen Menschen ermordet haben, beweist, dass er (Waters, Anm.) weder Anstand, noch Herz, noch Seele besitzt.“

Waters selbst, dem man schon während der letzten „The Wall“-Tour Antisemitismus vorwarf, weil er in seiner Bühnenshow auch den Davidstern als eines von mehreren Insignien des Bösen visualisierte, lässt derlei kalt. Eine entsprechende Replik veröffentlichte er schon vor einem Jahr via Facebook:

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