Schönheit ist auch Männersache

Dichtes Haar, glatte Haut, sportliche Figur – auch Männer geraten immer mehr unter Druck, bestimmten Schönheitsidealen zu entsprechen. Um das äußere Erscheinungsbild zu optimieren, gehen sie regelmäßig ins Fitnessstudio, greifen auf Kosmetikprodukte und manchmal auch auf Schönheitsoperationen zurück.

Es ist nicht lange her, da war das Aussehen eines Mannes noch zweitrangig – Geld, Karriere und Macht bestimmten seinen Status. Heute ist Schönheit längst nicht mehr nur Frauensache: Ob im Job oder im Privatleben – Attraktivität und Aussehen sind mittlerweile auch für Männer von großer Bedeutung. Dafür investieren sie Geld und Zeit ins Fitnessstudio, für Kosmetikprodukte und manchmal sogar für Schönheitsoperationen. Nicht ohne Grund verzeichnen diese Bereiche von Jahr zu Jahr steigende Umsätze.

Schöne Männer verdienen besser

Im Job ist Aussehen vor allem in höheren Positionen ein entscheidender Faktor. Hier gilt aber: Je höher Frauen im Job aufsteigen, desto weniger spielt ihr Aussehen eine Rolle – je höher die Position ist, die Männer innehaben, desto wichtiger ist ihr Aussehen. Laut dem Soziologen Otto Penz von der Wirtschaftsuniversität Wien verdienen schöne Männer im Schnitt fünf Prozent mehr. Grundsätzlich vermitteln schöne Männer mehr Selbstbewusstsein und strahlen Fleiß, Intelligenz und Kompetenz aus – wesentliche Eigenschaften für bessere Aufstiegschancen und beruflichen Erfolg.

Der Körper als soziales Kapital

Der Kampf um den Traumkörper treibt zahlreiche Männer ins Fitnessstudio. Erholungsphasen, Nahrungspläne und Trainingsübungen werden auf den Alltag, den Beruf und das Privatleben abgestimmt. Denn Sport führt zu einem positiveren Körpergefühl und mehr Selbstbewusstsein. Dr. Franz Schaudy, Wirtschaftspychologe bei einer Wiener Headhunting-Agentur, ist sich sicher: „Was gefordert ist, ist Fitness. Der heutige Typus Manager ist aufgebaut auf Gesundheit und Spannkraft.“ Der Körper gilt als soziales Kapital, das einen Mann auf dem Job– und Partnermarkt zu einer begehrten und gefragten Ware macht.

Trip durch den Kosmetikdschungel

Gesicht, Haare, Haut und Hände – kosmetische Körperpflege ist auch für Männer kein Fremdwort mehr. Der Blick in die Badezimmer bestätigt: Bodylotions, Cremes und Peelings haben auch in die Badezimmerregale der Männer Einzug gefunden. Um gepflegt, gesund und gut auszusehen, scheuen sie mittlerweile auch nicht mehr den Gang zur Kosmetikerin. Dort lassen sie sich die Achsel– und Brusthaare entfernen, Augenbrauen und Wimpern färben, das Gesichtshaar trimmen und Gesichtsmasken verpassen. Und sobald das erste graue Haar wächst, wird frisch und fröhlich zur Farbtube gegriffen.

Schönheitsoperationen sind kein Tabu

Und auch Schönheitsoperationen sind bei Männern gefragt: Der Anteil männlicher Patienten im Bereich der Schönheitsoperationen liegt momentan bei rund 15 Prozent. Das kann Dr. Daniel Thome, Facharzt einer ästhetischen Chirurgie in München, nur bestätigen: „Für Männer sind Schönheitsoperationen kein Tabu mehr. In den vergangenen Jahren war fast jeder fünfte Patient männlich.“ Dieser Trend wir von einer aktuellen Umfrage der DGÄPC bestätigt: Die Patientenzahlen nehmen zu, unter den Top 5 befinden sich Lidstraffungen, Fettabsaugungen, Botox–Behandlungen, Schweißdrüsenbehandlungen und Intimkorrekturen.