Welterfolg wird 50 Jahre – „Sound of Music“ im Kino

Die Verfilmung des Musicals „The Sound of Music“ wird 50 Jahre alt, am 2. März 1965 war Premiere dieses Streifens, der 1,2 Milliarden Menschen in die Kinos locken sollte. Laut Wikipedia ist er der dritterfolgreichste Film aller Zeiten in Nordamerika und weltweit unter den Top Five.

Salzburg hat einen seit einem halben Jahrhundert andauernden Welthit, den hierzulande aber nur wenige gesehen haben. Was das Bild dieser Stadt weltweit prägt, ist in Salzburg selbst und in ganz Österreich relativ wenig bekannt. Im gesamten deutschsprachigen Raum war und ist der mit fünf Oscars ausgezeichnete Film von Regisseur Robert Wise weitgehend erfolglos geblieben. Die Zuschauerzahlen sind seit eh und je mäßig und die Kritiken schlecht. Als Grund dafür gilt, dass der Film aus dem Jahr 1965 die in Deutschland und Österreich verdrängte Nazi-Vergangenheit ins Zentrum rückt.

Flucht in die Schweiz

Die Handlung basiert auf teilweise wahren Begebenheiten und spielt in Salzburg im Jahr 1938. Die Novizin Maria ist eine begeisterte Sängerin und Tänzerin und passt auf die Kinderschar des Witwers von Trapp auf. Schnell entsteht eine enge Bindung zwischen den Kindern und ihr. Von Trapp und Maria verlieben sich ineinander, und die Musik hält wieder Einzug im Haus. Inmitten der Idylle kommt es zum „Anschluss“ Österreichs ans Deutsche Reich, und die Nazis fordern Kapitän von Trapp auf, in der Wehrmacht zu dienen. Er weigert sich und wird daher von den Nazis verfolgt. Die Familie flieht zu Fuß über die Berge in die Schweiz.

Lange nicht vergessen

Sogar bei der Oscar-Verleihung am vergangenen Sonntag spielte die „Sound of Music“-Verfilmung gar keine so kleine Rolle. Lady Gaga präsentierte ein Medley der bekanntesten Melodien aus dem mit fünf Oscars ausgezeichneten Film, bevor ihr Hauptartstellerin Julie Andrews mit den Worten in die Arme fiel: „Es ist schwer vorstellbar, dass schon 50 Jahre seit diesem wunderbaren Film vergangen sind. Ich habe geblinzelt, und schon stehe ich hier.“

 

Wirksamer als Mozart

Als Werbeträger sei „The Sound of Music“ weltweit wirksamer und für die Stadt wertvoller als die Marke Mozart, wie Bertl Brugger, Leiter der Tourismus Salzburg GmbH, auf Anfrage der APA mitteilte. Die US-amerikanischen Gäste wollen seit Jahrzehnten zu den Original-Schauplätzen nach Salzburg. Die Stadt verbucht jährlich rund 1,2 Mio. Besucher, 40 Prozent davon gaben in diversen Befragungen ihr Interesse an „The Sound of Music“ als Hauptgrund für ihre Salzburg-Reise an. 300.000 Menschen besuchen die Schauplätze der Trapp’schen Familiengeschichte und die Drehorte des Films mit Julie Andrews und Christopher Plummer in den Hauptrollen. Drei Salzburger Sightseeing-Busunternehmen verkaufen jährlich insgesamt 40.000 Eintrittskarten für geführte Touren.

Zielmarkt Asien

Zunehmend interessieren sich aber auch andere Nationen für die Geschichte. Maria Altendorfer von der Salzburg Information sagte, „aktuell gehen wir davon aus, dass die asiatischen Gäste bereits in der Mehrheit sind. Dort läuft dieser Film permanent im Fernsehen und begeistert die Leute“, sagte die Salzburger Touristikerin. „Für Mozart braucht es doch eine gewisse Bildung, aber ‚Sound of Music‘ ist der ideale Träger ebenso positiver wie massenwirksamer Gefühle. Viele unserer ‚Sound-of-Music‘-Gäste halten den berühmten Song ‚Edelweiß‘ für die österreichische Nationalhymne.“

Das 50-Jahr-Jubiläum des Spielfilms „Sound of Music“ wird Salzburg heuer noch mehr Besucher aus Übersee als bisher bescheren. Das erwartet der Touristik-Chef Brugger. Vor allem aus den USA und Fernost dürften bis zu zehn Prozent mehr Gäste kommen, um die Drehorte zu besichtigen. Dazu beitragen werde auch ein TV-Marathon in den USA zu 50 Jahren „Sound of Music“. Dazu gehört eine Fernsehdokumentation über die Dreharbeiten, die im vergangenen Herbst mit Hauptdarstellerin Julie Andrews in Salzburg gedreht wurde. Darauf folgen dann Talkshows, Auftritte im britischen, japanischen oder australischen Fernsehen.