KULTUR

Prince ist Tot

Prince ist tot

Franz J. Sauer

Prince ist tot

Letzten November wollte er im Wiener Konzerthaus spielen. Nun ist Prince Rogers Nelson, 57, angeblich an einer Grippe-Erkrankung verstorben. Die Musikwelt ist geschockt.

(Bilder: Gettyimages)

Das Jahr 2016 saugt die Legenden weg. Nach David Bowie, Lemmy Kilmister oder Glenn Frey ist nun auch der Großmeister des Avantgarde-Pop, der Hohepriester des Funk, die Legende der Selbstinszenierung und der endperfekten Musikproduktion viel zu früh von uns gegangen.

Prince ist tot. WIE BITTE? Dreimal fragt man nach. Wartet auf den blöden Grinser, das schlechte „Haha“, welches, die Schockmeldung als morbiden Scherz outet. Dann schaust Du nach, am Smartphone. Dann die Bestätigung. Breaking News: Prince ist tot. Nochmal: WIE BITTE?

Man hörte von einer Absage letzthin, von einer Erkrankung, Grippe, nix ernstes. Zunächst wurde nur berichtet, dass ein Toter auf dem Paisley-Park-Gelände gefunden worden war. Die Gerüchte kamen hoch, verdichteteten sich, wurden lauter. TMZ.com berichtete. Dann folgte es Schlag auf Schlag. Schließlich die Bestätigung seiner Agentin. Prince ist tot.

Die erste Platte kam 1978, groß raus kam der Multi-Instrumentalist gleich mit der ersten LP „For You“, von anfang an stand das Genie des bloß 1m58 großen Sängers ausser Frage. Hits folgten Schlag auf Schlag, „When Doves Cry“, „1999″, „Let’s go Crazy“. „Purple Rain“ kam 1984, wurde verfilmt und zum Superalbum. Dieser Tage exakt vor 30 Jahren löste „Kiss“ einen gewissen Falco an der Spitze der US-Charts ab. „Sign o the Times“, „Cream“, „Gett off“, der Reigen der Superhits nahm kein Ende. Auch dann nicht, als sich der Exzentriker mehr mals umbenannte, von „Symbol“ zu „TAFKAP“ (The Artist Formerly Known As Prince) und wieder zurück.

Funk-Sound folgte auf Pop-Bombast, gespickt mit Jazz, stets perfekt produziert, niemals überladen, immer pointiert. Konzerte wurden nie mehr als sechs Wochen im vorhinein angekündigt, spontane After-Show-Gigs, etwa wie jene im Wiener U4 oder dem Technischen Museum sind legendär. Und die Anzahl jener, die damals unbedingt dabei gewesen sein soll, übersteigt das reale Fassungsvermögen der jeweiligen Gebinde zumeist um ein vielfaches …

Die letzte Wien-Show von PRINCE war im letzten November angekündigt, ein Solo-Gig am Flügel im Konzerthaus hätte es werden sollen. Das Konzert kam aus organisatorischen Gründen nicht zustande, weitere Dates wurden versprochen.

Daraus wird wohl nichts mehr werden.