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Weltwunder in Wien: Wundert euch nicht

Sarah Wetzlmayr

Selbst jemand der mit Kunst nichts am Hut hat, kann ab und zu ein Wunder gebrauchen. Das kann man sich, wenn man nicht gerade klaustrophobisch ist, auch in diesem Sommer bei „Gin, Gelato, Gelatin“ abholen.

von Sarah Wetzlmayr

Ab heute Nachmittag kann man im 21er Haus wieder im wortwörtlichsten Sinn in die Kunst eintauchen, denn das „Weltwunder“ der Künstlergruppe Gelatin lädt im Skulpturengarten des 21er Hauses alle die ein blaues Wunder dringend brauchen, dazu ein das in ihrer Installation auch zu finden. Vorstellen muss man sich das Ganze so: Im Boden des Skulpturengartens befindet sich ein Loch, das mit frisch sprudelndem Wasser aufgefüllt wurde, dort kann man hineinspringen, wenn man sich denn traut, und muss dann drei Meter in die Tiefe tauchen um sein ganz persönliches Weltwunder zu erleben. Denn am Ende des Tauchgangs soll einem nicht die Luft aus- sondern ein Licht aufgehen.

Man wird so nicht nur Teil der Performance und damit auch des Kunstwerks, sondern auch Teil einer kleinen, eingeschworenen Gemeinde an Leuten, die ihr persönliches Wunder, nicht im altbekannten Sinn, erlebt, sondern gesehen haben. Am Ende des Tages soll man nicht nur erleuchtet, sondern auch abgekühlt das 21er Haus verlassen. Kunst ist, was man selbst daraus macht – diesem Prinzip folgt Gelatins „Weltwunder“, das seit seiner „Premiere“ bei der Expo in Hannover im Jahr 2000 in regelmäßigen Abständen kunsthungrige Menschen verschluckt. Es spielt mit der Neugier und weckt geheime Sehnsüchte nach Unergründlichem und Gründen für unser Dasein unter dem Grund des 21er Hauses.

Wieder aufgetaucht und auf den Boden der Realität zurückgekehrt sehen viele derer, die sich zu diesem Sprung ins Ungewisse entschieden haben, irgendwie geläutert aus, manche auch so als hätten sie da unten in der Tiefe schnell mal einen durchgezogen. Doch erzählen was sie da unten tatsächlich gesehen haben, darf niemand, und daran hielten sich in den vergangenen Sommern die meisten auch. Man weiß ja nicht was das Weltwunder mit einem tut, wenn man sich doch dazu breitschlagen lässt. Nachher gibt es dann, als kleine Verarbeitungshilfe Gin und Gelato für alle.

Wer heute noch schnell ein Wunder gebrauchen kann, sollte sich also heute ab 16 Uhr im 21er Haus einfinden und mal kurz abtauchen.
https://www.facebook.com/21erhaus/JTNDaWZyYW1lJTIwc3JjJTNEJTIyaHR0cHMlM0ElMkYlMkZ3d3cuZmFjZWJvb2suY29tJTJGcGx1Z2lucyUyRnBvc3QucGhwJTNGaHJlZiUzRGh0dHBzJTI1M0ElMjUyRiUyNTJGd3d3LmZhY2Vib29rLmNvbSUyNTJGMjFlcmhhdXMlMjUyRnBob3RvcyUyNTJGYS45MTg5OTcyMDE0NzAzMzguMTA3Mzc0MTkzMy4yMTc2OTYxOTQ5MzM3NzklMjUyRjkxOTMyNzUwNDc3MDY0MSUyNTJGJTI1M0Z0eXBlJTI1M0QzJTI2d2lkdGglM0Q1MDAlMjZzaG93X3RleHQlM0R0cnVlJTI2aGVpZ2h0JTNENDE5JTI2YXBwSWQlMjIlMjB3aWR0aCUzRCUyMjUwMCUyMiUyMGhlaWdodCUzRCUyMjQxOSUyMiUyMHN0eWxlJTNEJTIyYm9yZGVyJTNBbm9uZSUzQm92ZXJmbG93JTNBaGlkZGVuJTIyJTIwc2Nyb2xsaW5nJTNEJTIybm8lMjIlMjBmcmFtZWJvcmRlciUzRCUyMjAlMjIlMjBhbGxvd1RyYW5zcGFyZW5jeSUzRCUyMnRydWUlMjIlM0UlM0MlMkZpZnJhbWUlM0U=Foto: Natascha Unkart