AKUT

Hallo 2001!

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Verschiedene Dinge wurden schon über dieses Jahr 2016 gesagt. Manch einer hat eine Rückkehr in die 80er beschworen (billiger Sprit etc.) nun macht die Behauptung die Runde wir befänden uns plötzlich wieder im Jahr 2001 (Pokémon ist wieder da, jemand mit dem Namen Clinton kandidiert etc.). Aber was war 2001 eigentlich in Wien so los?

von Sarah Wetzlmayr

_HITPARADE. Was die Mehrzahl der Menschen 2001 im Ohr hatte? Kylie Minogue führt mit „Cant get you outta my head“ die Jahres-Singlecharts 2001 an. Dicht (und man sollte dafür auch wikrlich dicht sein) gefolgt von Gigi D’Agostinos und Albertinos Hit „Super“. Ersterer lockt übrigens seit vergangenem Jahr die mittlerweile breite Hipster-Masse wieder zu seinen Konzerten und verleitet sie zu ekstatischem Gezapple. Den dritten Stockerlplatz der Jahrescharts 2001 belegt der Hit der Casting-Girlband No Angels „Daylight“ und den vierten Platz das bei Teenies auf der ganzen Welt noch immer beliebte Pickel-Referenzvideo „Teenage Dirtbag“ von Wheatus. Insgesamt scheinen die sogenannten Millenials sehr eng mit der Musik ihrer Geburtsstunde verwurzelt, denn diverse Szene-Lokalitäten wie die Pratersauna befüllten ihre Dancefloors nach wie vor mit den Hits der Nuller Jahre, wie auch mit denen kurz davor und unmittelbar danach. Eine Nabelschnur die sich scheinbar nicht so einfach durchschneiden lässt.

_EFFEMVIER. Während der Mainstream zu Kylies Beat herumhopste, schwenkte die Österreichische Alternativmusikgemeinschaft, also FM4, zu „Clint Eastwood“ von den Gorillaz ihre Häupter. Außerdem 2001 von der Skinny Jeans und Trainingsjacken tragenden Alternativ-Fraktion sehr gerne gehört: Smashing Pumpkins Song „Untitled“ und „Special K“, der Hit der Alternativ Rock-Lieblinge Placebo._FILMISCHE ERGÜSSE. Das Jahr 2001 offenbarte uns nicht nur, welch großes schauspielerisches Talent in Elyas M’Barek schlummert, sondern auch wie man (anscheindend) zum perfekten Orgasmus kommt. Und das alles in einem Film: „Mädchen, Mädchen“, dem nach „American Pie“ wohl wichtigsten Film, wenn es darum geht sexuelle Orientierungslosigkeit mit ein paar Wegmarken zu versehen. Weniger explizit sexuell, aber doch auch ein wenig: „Pearl Harbour“, der ebenfalls 2001 in den Kinos anlief. Auch wichtig: Im Jahr 2001 zog nicht nur Harry Potter in die Hogwarts-Filmkulisse ein, sondern ein ganz bestimmter Ring wird jetzt plötzlich auch auf der Leinwand gesucht. Es ist das Jahr in dem wir begannen nicht mehr so wirklich in Monaten, sondern in „Harry Potter“ und „Herr der Ringe“-Erscheinungsdaten zu denken. Noch wichtiger: Ulrich Seidl feiert mit der Wiener Vorstadttragikomödie „Hundstage“ seinen bis dahin größten Erfolg._WIR SIND CONTAINER. 2001 wurde das erste und auch einzige Reality-Format des ORF weitergeführt – Taxi Orange. Wir ließen uns erstmals einsperren und dabei filmen. Währenddessen sperrten sich viele anderen auch ein – aber daheim – um sich voll und ganz nach Newport Beach und damit in die Welt von O.C. California katapultieren zu lassen. Außerdem ließen wir uns gedanklich von den Simpsons und den South Park-Charakteren leiten. Auch noch wichtig: Scrubs._GRUNDSTEINE DES HIPSTERTUMS. Die ersten Pflastersteine des Hipstertums und gepflegten Boboismus wurden in Wien verlegt. Das MQ, wie wir es heute kennen wurde offiziell eröffnet und echte Ami-Kaffeekultur, wenn man diese so nennen kann, schwappte erstmals zu uns herüber: Der erste Starbucks eröffnete 2001 auf der Wiener Kärntner Straße. Man konnte also jetzt – wenn man seinen Frappucchino langsam genug schlürfte – damit von der Kärntner Straße bis ins MQ flanieren und sich dort mit Strohhalm im Mund einem Suhrkamp-Taschenroman widmen. Komisches Detail am Rande: Die damals noch so glorifizierte Starbucks-Filiale musste kürzlich ihre Pforten ins Milchschaum-Universum für immer schließen. Das soll jetzt also 2001 sein? Wir glauben eher nicht.