KULTUR

1000 Nation Army

Sarah Wetzlmayr

Stellt euch vor alle die Hälfte aller Einwohner aus Weiden am See im Burgenland spielt gemeinsam „Seven Nation Army“ von den White Stripes.

von Sarah Wetzlmayr

Eine Band im klassischen Band-Format (oft fünf Mitglieder, manchmal mehr) scheint wohl dieses neuen Milleniums nicht mehr ganz angemessen zu sein. Logisch irgendwie, in einer Zeit in der man es endlich geschafft hat Pokémon Go zu spielen, dabei zehn Folgen Game of Thrones zu schauen und gleichzeitig auch noch stark schwitzend einem Youtube-Fitness-Tutorial zu folgen – wie soll es sich für Augen und Ohren da noch irgendwie ausgehen, sich nur auf fünf, häufig sehr zierliche Gestalten und die, wenn auch noch so großen Töne, die sie und ihre Instrumente spucken, zu konzentrieren? Unterforderung tritt ein. Abhilfe schafft da jetzt eine Gruppierung (wenn man es so nennen kann) namens „Rockin 1000“, deren Name tatsächlich Programm ist.

Mit beeindruckenden 1000 Mitgliedern bespielten sie nämlich das Stadion der italienischen Stadt Cesena und knallten in dieser Formation – die die Kelly Family (nicht nur musikalisch) zu Playmobil-Figuren schrumpfen lässt – dem Publikum 17 Songs um die Ohren. Den Anfang machte die Indie-Hymne „Seven Nation Army“ von den White Stripes, mit ihrem längst ins kollektive Musik-Gedächtnis übergegangenen Beat. Gänsehaut hoch tausend war bei dieser Session wohl garantiert. Die Frage welche Proberäume dieser Welt sie dafür wohl genutzt haben, ist allerdings weiterhin ungeklärt.Foto: Screenshot Youtube