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Liam Cunningham besucht jordanische Flüchtlingslager

Viele kennen Liam Cunningham aus der HBO-Serie „Game of Thrones“. Mit World Vision ließ er die fiktionale Welt nun hinter sich und besuchte Flüchtlingsunterkünfte in Jordanien. 

von Sarah Wetzlmayr

Nur weil die sogenannte Flüchtlingskrise aus den Headlines der großen Tageszeitungen und Magazine verschwunden ist, heißt das nicht, dass es sie nicht mehr gibt. Meistens braucht es Hollywood und noch ein wenig mehr, um solche, aus den Medien verdrängten Dinge wieder zurück ins (Kamera-)licht der Öffentlichkeit zu holen. Liam Cunningham, Schauspieler des HBO-Serienepos „Game of Thrones“, brachte uns, mit seinem Besuch jordanischer Flüchtlingslager, diese Tatsache wieder in unser Bewusstsein zurück. Sein Besuch, der von World Vision organisatorisch betreut wurde, berührte den 55-Jährigen sehr. Die Eindrücke, die er auf dieser Reise, in Schulen, auf Sportplätzen und in Flüchtlingsunterkünfte sammeln konnte, hinterließen bei Cunningham deutliche Spuren. Vor allem die persönlichen Gespräche mit den Menschen in den Unterkünften gaben ihm zu denken, sodass er, nach der Reise, seinen Unmut über die herrschenden Umstände öffentlich machte: „Ich bin so wütend über das, was in Syrien passiert. Über die Ungerechtigkeit, das widerliche Verhalten der beteiligten Konfliktparteien”.

Die Lebensfreude der syrischen Jugendlichen lässt ihn dennoch hoffen, vor allem, weil während vieler Gesprächen deutlich wurde, welch großen Stellenwert sie der Bildung bereits beimessen: „Der Durst nach Bildung ist dort unglaublich ausgeprägt. Sie realisieren, dass es ohne Bildung kein Leben gibt. Schon die ganz Kleinen wollen unbedingt zurück nach Syrien, um das Land wieder aufzubauen. Weil es ihre Heimat ist”. Cunningham dürfte also erkannt haben, dass es abseits des fiktionalen Universums von „Game of Thrones“ und seiner Rolle als „Ser Davos Seaworth“, auch irdische Aufgaben für ihn gibt, die bewältigt werden müssen. 

Neben der Türkei und dem Libanon zählt das Königreich Jordanien zu den Staaten, die bislang die meisten syrischen Flüchtlinge aufgenommen haben.Fotos © World Vision