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Tatort-Sommerpause: Mut zum Sommerloch

Sarah Wetzlmayr

Bis Ende August laufen nur noch Tatort-Wiederholungen. Macht das den ohnehin sinnlosen Sonntag noch sinnloser? Wir finden nicht, denn da draußen gibt es doch so viel für uns zu tun. 

_01. Fortgehen. Früher, als sich die Generation Y noch nicht wie ihre eigenen Großeltern verhalten haben und der Sonntag, auch ohne feste Sonntagsroutine bestehend aus Youtube-Kochvideos, Kochen, Essen, Duschen, Zähne putzen, Zahnseide verwenden, Tatort schauen, noch Sinn machte, war man am Sonntag in der Fledermaus. Auch wenn man sich, nach exzessiver wochenendlicher Abendgestaltung am Sonntagnachmittag noch nicht vorstellen konnte jemals wieder Weintrauben in einer anderen Form als ihrer ursprünglichen zu konsumieren, machte es die Fledermaus-Atmosphäre, wie durch Zauberhand, wieder möglich.

_02. Schlafen. Es mag vielleicht draußen noch hell sein, aber Sonntagabend ist kaum jemand noch besonders hell in der Birne. Kann also nicht schaden, sich mal wieder eine Dosis Schlaf zu gönnen, die über die normale 7-bis-8-Stunden-Pauschale hinausgeht.

_03. An einem geheimen Projekt arbeiten. Jeder hat dieses eine geheime Projekt schon seit mindestens 5 Jahren in der Schublade liegen. Aber wie sagt man doch so schön, „wenn eine Tür zugeht, öffnet sich eine andere Schublade“. Also, Schublade auf und raus mit dem Weltherrschaftsplan, bevor es zu spät ist.

_04. Einfach mal ORF 1 schauen. Einfach so und ganz egal was da gerade so läuft.

_05. Ins Topkino gehen. Und feststellen, dass das tatsächlich ein Kino ist. Mit Filmprogramm und so. Nicht einfach ein Sammelbecken für Hipster, um nach der sonntäglichen Restfettn-Depri gemeinsam noch einmal dem ganz großen Sonntagsleid zu entfliehen.

_06. Am Donaukanal chillen. Tun wir halt jetzt echt nicht. Tun aber recht viele Leute. Haben wir so gehört.

_07. Marmelade machen. Coz‘ why not.

_08. Mit der besten Freundin alle Schlüssel-Dialoge zwischen Moritz und Bibi nachspielen. Geeignet vor allem als Kur für all jene mit tatsächlichen Entzugserscheinungen. Alle anderen sollten besser Punkt 1 oder 2 befolgen.

_09. Schmusen. Diesmal ohne das Tatort-Vorspiel.

_10. Mit dem Trinken aufhören und wieder beginnen. Und sich ziemlich gut dabei fühlen. So ganz frei nach Bibi Fellner.

 

Foto © ORF