AKUT

Diese Woche lieben wir: Freibad-Pommes

Sarah Wetzlmayr

Kein Sommer ohne … Sommerhits? Falsch. Freibad-Pommes!

Eigentlich macht es überhaupt keinen Sinn – die Beziehung zwischen Pommes und Freibadlaune wurde auf einem derart unlogischen Fundament errichtet, das sie unlogischer macht als alle Beziehung von Richard Lugner zusammen. Pommes sind heiß, draußen ist es auch heiß – angeblich sollte man bei großer Hitze ja auch Tee trinken, aber wer tut das schon? Eben, niemand. Wer holt sich ein Pommes-Stanitzel im Freibad? Alle eben. Auf dieser Ebene ist also erstmal keine schlüssige Verbindung zuhause. Die liegt eher in der Verbundenheit zu den eigenen Kindheitserinnerungen. Klebrige Ketchup-Finger, kaum über die Imbiss-Budel sehen, Zittern in der nassen Badehose in der Imbiss-Schlange und der mit Eisflecken und sonstigem Grind übersäte Boden vor dem Imbiss gehören dazu. Außerdem auch das komplizierte Ess-Verfahren, das vor allem darin besteht, die am allermeisten in die Ketchup-Mayo-Mischung getunkten Pommes bis zum Schluss aufzusparen. Selbstverständlich um sie dann wegzuschmeißen – denn diese vollgesogenen Dinger kann nicht mal der härteste Freibad-Pommes-Fan essen.

Freibad ohne Pommes macht keinen Sinn. Sofern Freibad überhaupt irgendwie Sinn macht. Vermutlich genau so viel, wie bei 50 Grad im Schatten fettige Pommes aus einer 100 Grad heißen Fritteuse zu essen. Und sich dabei den Gaumen so zu verbrennen, dass ein kleines Stückchen Haut vom oberen Teil es Gaumens runterhängt. Gaumenfreuden.

 

Foto © Cyclone / Wiki Commons