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Codewort Party: Wiens geheime Clubs

Sarah Wetzlmayr

In Wien muss man zwar nicht geheim saufen, man könnte das ganz legitim auch auf der Straße tun – dennoch macht geheimes Trinken ziemlich viel Spaß. Vor allem hier:

Man kann Martin Ho spätestens seit Übernahme der Pratersauna ja nicht gerade ein öffentlichkeitsfernes Leben attestieren. Doch während er, Dots sei Dank, als Poster Boy der Szenegastronomie wahrgenommen wird, kriegt kaum jemand mit, dass auch der geheime Club X in der Wollzeile nach seinem Erfolgsrezept gekocht wurde. Der Eintritt funktionierte früher nur mit Schlüssel, mittlerweile mit geheimem Passwort. +++ Im krypt. in der Wasagasse regiert der Anstand, denn hier platzt niemand einfach rein, sondern es wird noch geklingelt. Danach erfüllt der Club den Anspruch „Underground“ in seiner wortwörtlichsten Ausprägung: Man fährt erst mal acht Meter in die Tiefe, um dort von schummrigem Licht in Empfang genommen zu werden. Kryptisch. +++ Die Bar Tür 7 im Achten funktioniert nach dem Speakeasy-Prinzip, das sonst eigentlich nur aus der Prohi- bitionszeit in den USA bekannt ist. Wer rein will, muss sich erst telefonisch oder per Mail anmelden, dann muss nach bester Manier geklingelt werden. Wer zum ersten Mal hier- herkommt, läuft bestimmt daran vorbei, denn von außen lässt nichts vermuten, dass hier alles auf Party hinausläuft. +++ Realitätsverlust kann in so mancher Bar schon einmal passieren, im Club Alice, dem wohl einzigen Themenclub in Wien, ist das allerdings Programm. Hier stehen nämlich alle Zeichen auf „Alice im Wunderland“. Opening war erst im Oktober – man hat es also noch mit einem echten Geheimtipp zu tun.

Die krypt Bar. © Studio kryptisch / Mato