KULTUR

Startet die Rakede …

Sarah Wetzlmayr

…und seht euch die Band live an. Denn die Rakede treibt euch nicht nur auf die Tanzfläche, sondern euch dabei auch ordentlich den Schweiß auf die Stirn. Im allerbesten Sinn.

Ihr spielt ja in der nächsten Zeit einige Konzerte in Österreich. Was verbindet ihr denn so mit Österreich und mit Wien im Speziellen?
Es geht in Wien schon immer ziemlich ab. Das ist eine Tatsache – wir hatten bislang immer tolle Konzerte hier. Gute Stimmung, viele Leute – was wünscht man sich mehr? Wien hat uns außerdem wahrscheinlich zum ersten Mal in unserem Leben so eine Art Rockstar-Gefühl gegeben. 2014 in der Ottakringer Brauerei. Dann waren wir auch mal im Porgy&Bess – das war auch sehr schön. Diesmal eben in der Forelle.

Outfittechnisch gibt es ja einige Ähnlichkeiten zu Bilderbuch. Auch sonst?
Wenn jetzt jemand anderer gerade groß wäre, deren Musik in eine ähnliche Richtung geht, dann würde man wahrscheinlich Vergleiche zu denen ziehen. Weil immer alle auf der Suche nach solchen Vergleichen sind. Da reichen oft auch schon grobe Ähnlichkeiten. Ich finde speziell diesen  aber gar keine schlimmen Vergleich. Musikalisch ist das allerdings alles nur sehr marginal – unserer Texte sind auf eine andere Art und Weise kryptisch, unser Sound nicht auf Gitarrenbasis und auch nicht so funky. Es gibt aber natürlich auch ein paar Parallelen.

Ihr bezeichnet euch ja selbst als „Triebwerke“ – was kann man sich denn da darunter vorstellen?
Das liegt bei dem Bandnamen ja eigentlich auf der Hand. Wir fanden einfach, dass das zur Rakede damals passte weil es einfach ausdrücken sollte, dass wir Schub generieren und Gas geben. Damals haben wir aber auch nur Vollgas-Musik gemacht – der Stil hat sich ja ein bisschen gewandelt. Seit diesen kleinen Veränderungen ist das jetzt nicht mehr ganz so wichtig. Wir haben ja früher auch fast nur Musik über die Rakede gemacht, da haben wir uns selbst einfach mit den Triebwerk-Namen gefeiert. Jetzt sind wir ein bisschen erwachsener geworden.

Wenn ihr an den Anfangssound denkt, findet ihr dann dass das eine gute Basis war oder gibt es das ein oder andere bei dem ihr euch denkt „ok, das hätte nicht unbedingt sein müssen“?
Auf jeden Fall gibt es da Sachen die man auf keinen Fall wieder machen würde. Bei manchen Songs fand man vielleicht sogar schon damals, dass das jetzt nicht ganz das Gelbe vom Ei ist, aber man macht es einfach – auch weil man als Teil einer Band eben Kompromisse eingehen muss. Aber auf jeden Fall gibt es da auch Zeug, wo ich – wenn das zum Beispiel in einer Kneipe laufen würde – den Raum einfach verlassen müsste.

Fotos © Warner Music

Wie lang habt ihr an dem neuen Album geschraubt und was erwartet uns?
Ich habe schon relativ oft gehört, dass es sehr zum ersten Album passt. Was mich eigentlich ein bisschen überrascht hat, weil ich davon ausgegangen bin, dass es Fans vom ersten Album eher ein bisschen abschreckt – weil es nicht ganz so Rap- und elektrolastig ist. Vielleicht sieht man das aber selber auch zu sehr unter der Lupe. Es erwartet die Leute aber glaube ich trotzdem eine ganz gute Fortsetzung von unserem ersten Album. Und wir haben da auch ähnlich lang dran gearbeitet, zweieinhalb Jahre bestimmt.

Das Album erscheint ja auch auf CD und Vinyl. Ist es euch noch wichtig auch physische Objekte zu produzieren und nicht nur Streams zur Verfügung zu stellen?
Au jeden Fall. Besonders bei der Vinyl ist das so – weil eine Platte auch einfach haptisch das schönste Medium ist. Außerdem kommt hier auch das Artwork richtig gut zur Geltung – das ist uns auch sehr wichtig. Ich bin selbst aber gar nicht so der große Vinyl-Käufer. Nur bei ganz, ganz wichtigen Sachen investier ich in eine Platte. Unseren Fans scheint es aber zu gefallen.

Was hat es mit der Single „Der schönste Tag in deinem Leben“ auf sich?
Es geht darum, dass jemand aus deiner Lebenssituation Profit macht. Auch darum Menschen nicht mehr als Mitmenschen zu betrachten, sondern nach ihrer Verwertbarkeit zu beurteilen. Es ist ja auch momentan wieder sehr zeitgeistig den Erfolg von etwas als den ultimativen Qualitätsmaßstab heranzuziehen. Dabei find ich das eine große Verwechslung. Darum geht es in erster Linie in dem Song.

Was dürfen sich die Leute von eurem Konzert in der Forelle erwarten?
Sie sollten da vorbeischauen weil … Die Frage bekommt man ja bei jedem Album. Bei dem hab ich sie allerdings noch nicht gehört, deswegen hab ich mir da noch keine Antwort zurechtgelegt (lacht). Nein, natürlich sollte man vorbeischauen, weil  wir einfach live sehr gut und vielseitig sind. Und weil man heulen, lachen und alles kaputt schlagen kann …

Und tanzen, natürlich?
Und tanzen, klar. Klingt alles nach dem was jede Band so sagt, ist aber so. Ich bastel aber noch an einer ultimativen Antwort.

Das Album „Es geht mir gut. Sehr, sehr gut! Sehr gut!“ ist am 24.11. erschienen. 

Tourtermine:

Dez 08 | Linz | POSTHOF
Dez 09 | Dornbirn | CONRAD SOHM
Dez 11 | Graz | P.P.C.
Dez 12 | Salzburg | ROCKHOUSE
Dez 13 | Wien | GRELLE FORELLE
Jan 24 | Hamburg | ÜBEL & GEFäHRLICH
Jan 26 | Rostock | M.A.U. CLUB

Außerdem verlosen wir 1×2 Tickets für die Show in der Grellen Forelle am 13. Dezember.

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