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Auf der Suche nach dem Adrenalinkick – Der Abenteuerer Martin Schranz

Martin Schranz hat sich als Internet-Marketer einen Namen gemacht. Nur wenige wissen, dass er abgesehen davon ein richtiger Grenzgänger ist, der den Nervenkitzel in luftiger Höhe liebt und sich gerne dem Geschwindigkeitsrausch hingibt. Das Porträt eines Abenteurers.

Martin Schranz lebt in der Schweiz und hat sich als Internet-Marketer ein Vermögen aufgebaut. Der Selfmade-Millionär, der erst kürzlich einen Millionen-Deal mit einem japanischen Unternehmen abgeschlossen hat, liebt das Abenteuer und muss ständig in Bewegung bleiben. Das gilt für seine Arbeit genauso wie in seiner Freizeit. Während er neue Projekte entwickelt, versucht er mit kleinen oder größeren Abenteuern einen Ausgleich zu schaffen und immer wieder den Kopf frei zu kriegen. Er mag es, bei einem Bungee-Sprung in freiem Fall auf die Erde zuzurasen oder mit dem Fallschirm aus einem Flugzeug zu springen. Hier ist ihm kein Abenteuer zu groß, er sucht geradezu den Nervenkitzel und den Adrenalinkick.

Martin Schranz steht der Piloten-Anzug sehr gut. Foto: © martin-schranz.com

Mit dem Kampfjet Kunststücke fliegen

Fasziniert von hohen Geschwindigkeiten und spektakulären Flugmanövern, ist Martin Schranz immer auf der Suche nach neuen Abenteuern. Er liebt es, als Amateur wie ein Profi durch die Luft zu fliegen, wie beispielsweise bei seinem Abenteuer in Nischni Nowgorod in Russland. Dort stieg er mit einem Kampfjet MiG-29 bis in die Stratosphäre auf und hatte von dort einen atemberaubenden Blick auf die Erde. Dieser Ausblick ist sonst nur Astronauten vorbehalten, also insgesamt ein sehr exklusives Erlebnis. Sein neues Abenteuer führte ihn nach Florida. Dort besitzt ein Pilot eine L-39 Albatros, die er für Trainingsflüge anbietet.

Die Aero L-39 Albatros

Die Aero L-39 Albatros ist ein einstrahliger Kampfjet, in dem zwei Personen Platz finden. Das sind die idealen Bedingungen für einen Trainingsflug. Im Technikmuseum in Sinsheim ist ein solches Flugzeug ausgestellt. Das Vorgängermodell ist die L-29 Delfin, die tschechische Ingenieure in den 1960er-Jahren entwickelt haben. Der erste Prototyp war 1968 flugbereit. Im Verlauf der Jahre gab es viele Weiterentwicklungen und Neuerungen, bis 2014 die L-39 Albatros abheben konnte. Der Jet hat eine Länge von 12,13 Meter und eine Spannweiter von 9,46 Metern. Das 4,77 Meter hohe Flugzeug hat ein Leergewicht von 3.565 Kilogramm. Die Höchstgeschwindigkeit in Bodennähe beträgt 700 Stundenkilometer und in 5.000 Metern Höhe fliegt der Jet 750 Stundenkilometer schnell. Andere Modelle, wie die L-39 ZA oder die L-59 sind mit stärkeren Triebwerken ausgestattet und erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 870 Stundenkilometern. Die L-39 Albatros punktet mit einer rasanten Beschleunigung und ist sehr wendig. Das sind die idealen Voraussetzungen für ein weiteres tolles Abenteuer.

Vor dem Start kommt die Einweisung

Nach der Ankunft am Flugplatz gibt es als Erstes eine gründliche Einweisung in alle wichtigen Handgriffe, schließlich ist ein Kampfjet kein Minivan. Der Pilot erläuterte nicht nur die verschiedenen Armaturen und die einzelnen Anzeigen, sondern auch die Sicherheitsrisiken. Er erklärte sehr genau, was im Notfall genau zu tun ist. Anschließend ging es dann mit einem passenden Anzug endlich zum Jet. Der Anzug war ein ganz normaler Pilotenanzug, auch eine Atemschutzmaske ist in der L-39 Albatros nicht notwendig. Im relativ engen Cockpit schnallen sich Pilot und Copilot als Erstes an und zurren die Gurte gut fest. Danach geht es auch schon los. Der Start presst die Passagiere tief in ihren Sitz. Von der Beschleunigung war Martin Schranz hin und weg.

Flugmanöver und Steigflüge – Adrenalin pur

Der Jet fliegt schnell und gewinnt dadurch natürlich auch schnell an Höhe. Schon in 6.000 Metern Flughöhe stand plötzlich die Welt auf dem Kopf, denn da ging es los mit den Kunststücken. Zu den spektakulären Manövern gehörten Rollen, Immelmann, Split-S und Wellenflug. Eine Rolle ist eine Drehung des Jets um die Längsachse. Beim Immelmann, der laut fliegerszene.de im Ersten Weltkrieg als Überlebensmanöver erfunden wurde, macht der Pilot einen halben Überschlag und lässt dann eine halbe Rolle folgen. Das Split-S oder auch halbes S besteht gleich aus mehreren Manövern, und zwar dem Steilflug, der Rolle und dem Looping. Der Wellenflug schließlich ist eine Kombination aus Steig- und Sinkflügen. Die atemberaubenden Flugmanöver sind nichts für einen schwachen Magen, vor allem nicht, wenn die Maschine am Himmel ins Trudeln kommt. Dabei hat der Pilot den Jet allerdings jederzeit im Griff. Im Anschluss an zahlreiche Manöver mit ausführlichen Erklärungen seitens des Piloten durfte schließlich auch der Copilot die Steuerung übernehmen. Wichtig bei allem ist, die Instrumente im Auge zu behalten, erklärte der Pilot. Auf diese Weise ist es kein Problem zu beschleunigen, eine Rolle zu fliegen oder den Jet in den Steigflug zu bringen.

Als Erinnerung hat sich Martin Schranz das Teilnahmezertifikat aufgehoben. Foto: © martin-schranz.com

Der Rausch der Geschwindigkeit

Martin Schranz ist nicht nur von den Flugmanövern begeistert, sondern auch vom Rausch der Geschwindigkeit. Deshalb hat er sich dazu entschlossen, einmal den Motor Speedway in Las Vegas mit einem Sportflitzer entlangzurasen. Dort ist es möglich, seine eigenen Grenzen kennenzulernen. Denn einen Rennwagen bei einer Geschwindigkeit von 300 Stundenkilometern unter Kontrolle zu halten, ist eine starke Leistung. Die geforderte Konzentration ist dabei so groß, dass ein normaler Autofahrer das längstens ein paar Runden durchhält. Dann ist eine Pause angesagt, um zu verschnaufen. Für Martin Schranz war die Fahrt in einem NASCAR-Rennwagen ein Wahnsinnserlebnis, wie er selbst sagt. Bei der Ankunft ist schon von Weitem das Brummen der Motoren zu vernehmen, was die Aufregung natürlich direkt steigert. Auf dem Speedway stehen mehrere Rennwagen zur Auswahl, mit denen Gäste ihre Runden auf der Rennstrecke drehen, wie beispielsweise der Audi R8, ein Ferrari oder die AMG-Modelle von Mercedes. Aber erst nach einer gründlichen Einweisung dürfen die Amateur-Rennfahrer an den Start, natürlich nicht ohne die Begleitung eines Profis.

Immer wieder an die Grenzen gehen

Immer wieder an seine Grenzen zu gehen und auszutesten, was geht, gehört für Martin Schranz zum guten Lifestyle. Das gilt in beruflicher Hinsicht genauso wie in seinem Privatleben. Er sucht ständig nach neuen persönlichen Herausforderungen und Rekorden. Die Fahrt im Rennwagen war dafür ein Beispiel. Dabei kam der Selfmade-Millionär nicht nur an sein persönliches Geschwindigkeitslimit, sondern lernte auch, dass Konzentration etwas Essenzielles ist und wie anstrengend es sein kann, ein paar Minuten einen Rennwagen unter vollster Konzentration zu steuern.