Interview

Es geht immer um den Schwanz! – Reinhold Bilgeri im großen WIENER-Interview

Der ewige Rock ’n’ Roller Reinhold Bilgeri sitzt entspannt im Hotel Altstadt in Wien-Neubau, dort, wo die Hipster wohnen. Moden und Trends haben ihn nie interessiert, er hatte immer einen 3-Stufen-Plan: Mit Musik, Literatur und Film wollte er es an die Spitze schaffen. „Erik & Erika“ ist seine zweite Arbeit fürs Kino.

Interview: Manfred Rebhandl / Fotos: Maximilian Lottmann

Grüß Sie, Herr Bilgeri, Sie sehen erholt aus …
Ich war gerade sechs Wochen bei meiner Tochter Laura in L.A., sie lebt dort in Beverly Hills, wo es am sichersten ist.

Ist das ein Thema?
Das ist allerdings ein Thema. Downtown L.A. ist na­türlich auch toll, aber nicht für eine 22-Jährige. Die schlimmste Straße dort ist die Wall Street, dort siehst du nur Homies. Diese Straße ist genau das Gegenteil von dem, was die gleich­namige Wall Street in New York ist. Kalifornien hat sich sehr verändert, die Leute sind sehr nervös, sehr hysterisch. 65 Prozent wählten zum Glück noch demokratisch, aber es gab auch genug Idioten, die den Trump gewählt haben. Die Evangelikalen in Amerika, bist du deppert! Das sind mittlerweile 85 Millionen! Den Darwin in der Schule, den gibt’s dort nicht mehr. Du kannst dir nicht vorstellen, wie ­bescheuert die Leute dort sind.

Vielleicht sollten Sie unter diesen Umständen doch noch Ihre Lehrer­ausbildung zur Anwendung bringen?
Ich wollte damals Theaterwissenschaften studieren, aber meine Eltern haben gesagt: Du, das ist nichts, du musst einen gescheiten Brotberuf erlernen, so wie wir alle – wir sind ja eine Lehrerdynastie –, du musst Professor am Gymnasium werden, oder noch besser: an der Uni!

Auch ein bisserl wegen dem Gerstel?
In den 50er-Jahren war Sicherheit das einzige Konzept.

Sie aber haben dagegen rebelliert.
Jimi Hendrix, Beatles, die Haare ­wachsen lassen. Ich war ja ein temperamentvoller Mensch und sehr bald ein Revoluzzer. Ich und der Micky

… Schriftsteller Michael Köhlmeier …
… mit dem ich zusammen aufgewachsen bin, ­nebeneinander. Rockstar wollte ich wegen der Frauen werden, sonst kriegst du nie ein Mädel, hab ich mir gedacht. Beim ersten Konzert ist die Kellnerin auf meinem Schoß gesessen, da hab ich gewusst: That’s it! Die ganzen Wappler, die erzählen, sie wollten mit ihrer Musik die Welt verändern, die lügen. Es geht immer nur um den Schwanz! Verstehst?

Trägt noch immer enge Hosen: Reinhold Bilgeri im Salon des Hotel Altstadt Vienna by Maximilian Lottmann

Da hätten wir ja schon eine schöne Überschrift. Sie trugen damals bald sehr enge Hosen.
Nicht gleich so, dass man das Genital sieht, aber natürlich schon eng. Mit meinem Knackarsch hab ich gepunktet wie der Robert Plant von Led Zeppelin, oder wie der Jim Morrison. Manche Rockstars haben das Gemächt ja noch vergrößert, indem sie sich etwas in die Hose gesteckt haben, so genitalifixiert war ich aber nicht. Es ist einfach sexy, auf der Bühne zu stehen, ein Rockkonzert ist das Geilste, was es gibt. Es lässt sich durchaus mit Sex vergleichen.

Beim „Fest für die Wachau“ vor ein paar Jahren – war das immer noch geil? Die ehemaligen Girls sind ja ­mittlerweile stark blondierte Omas und tragen fransige Lederjacken.
Aber sicher war es geil! Das ist halt dann Nostalgie-Jubel, den man hört, das ­Publikum altert ja mit. Die Jungen ­haben mit mir natürlich nichts mehr am Hut, jeder hat seine Zeit.

Sie hatten dann mit Ihrer Gattin ohnehin großes Glück. Nahmen Sie gezielt die damalige Miss Vorarlberg ins Visier?
Das war ein Zufall. Ich hatte damals eine Fernsehshow, „Professor Rock ’n’ Roll“, und nahm die Sendung im Studio Vorarlberg auf. Ich habe ins Drehbuch so eine Szene hineingeschrieben, dass eine wunderschöne Frau auf mich ­zukommt, und zwischen uns ist ein ­Fischernetz, durch das wir uns berühren. Ich habe den Produzenten gesagt: Die muss ausschauen wie die Nofretete! Und habe gefragt: Gibt’s so etwas überhaupt in Vorarlberg? Da hat mir einer gesagt: „Du pass auf, schau dir die Miss an … die schaut genauso aus! Wunderschönes Gesicht, wunderschöner Kopf, darauf so eine Bo-­Derek-Frisur.“ Sitzt die also in der Garderobe, und ich schaue durch einen Spalt hindurch und sehe sie im Spiegel und – love at first sight! Ich ging raus und hab mir massenhaft Rasierwasser draufgeschüttet und versucht, den Puls ein bisserl hinunterzubringen. Dann bin ich rein in die Garderobe, so auf lässig und Finger schnippend, und habe gesagt: „Yeah, ich bin der Reinhold, weißt eh …“ Mir ist so die Muff’n ­gegangen, aber das war’s.

Beim ersten Konzert ist die
Kellnerin auf meinem Schoß
gesessen, da hab ich gewusst:
That’s it!

Welches Rasierwasser trugen Sie auf?
Pitralon war es nicht!

Sie mussten den Coolen also auch manchmal spielen?
So cool, wie ich ­getan habe, war ich nicht, das Coole musst halt manchmal spielen. Ich habe mir in die Hose geschissen, da ging es ums Leben. In dem Moment habe ich gewusst: Die Chance kommt nimmer. Ich habe einfach ein Riesenschwein gehabt mit der Beatrix.

Hübsch sollte sie aber schon sein?
Na klar, zuerst schaust du schon, wie eine ausschaut. Aber sie ist auch ein gescheites Mädel, hohe soziale ­Intelli­genz, checkt alles antizipierend. Man braucht nicht wahnsinnig viele Worte …

Manchmal genügt der Knackarsch. Der Rock ’n’ Roller ist also sesshaft geworden.
Ich war gerade Nr. 1 mit „Video Life“ und sie hat selber gezittert. Sie hat ja damals zu meinen Songs in der Disco getanzt, und dann stehe ich vor ihr, das war wie im Kino. Als wir uns dann vor der Kamera gegenüber­gestanden sind, und dieses Netz zwischen uns … Das können wir unserer Tochter Laura immer zeigen: Da schau her, Schatzi, genau da ist es passiert! Jetzt pass auf: Die Leute kommen ja immer öfter mit uralten Platten daher, und unlängst habe ich eine Platte ge­sehen, die habe ich 1990 signiert mit: „This album is dedicated to Laura …“ Das war fünf Jahre vor ihrer Geburt! Ist schon toll, wenn man einem Kind sagen kann: Da schau her, du war ein Wunschkind.

Ich habe auch ein Plattencover ge­funden: „Dedicated to the Raiffeisen ­Bausparkassa“ …
Wirklich? Zeig her! Ah ja, du meine Güte! Na gut, die haben ja hunderttausend davon gekauft damals. Ich war Nr. 1 mit „Some Girls Are Ladies“, „Missing You“ und „Sayonara Boy“, und die von der Bank haben gesagt, sie wollen die Singles an ihre Kunden verteilen. Da werde ich nicht Nein sagen bei so viel Geld! Ich hab ja leben müssen! Ich bin Profi gewesen und habe genau gewusst: Irgendwann schmeißen sie mich in den Kübel, bis dorthin muss ich abzocken.

Das waren gute Jahre?
Tolle Jahre! In den 60er-, 70er-Jahren war ich ja im Vorprogramm mit Deep Purple unterwegs …

Waren Sie selbst Fan? „Made in ­Japan“ war meine erste Platte überhaupt.
Na klar! Ich kannte die schon mit dem Ian Gillan, aber der David Coverdale war mir ähnlicher als Sänger. Den habe ich neulich in L.A. gesehen, und der Mann ist so was von geil, immer noch die Lederhose an, immer noch ein Knackarsch! Der groovte zwei Stunden durch, das ist doch cool!

Muss man die Kinder heute bedauern, mit ihrem Korea-Pop auf YouTube?
Wie wir da sitzen, wir zwei, wir haben die beste Zeit erlebt, die es je gegeben hat auf der Welt. Die absolut beste!

Sie hatten aber nicht nur Fans.
Wenn du Vollgas gibst, dann musst du mit der Häme aus dem Feuilleton umgehen können. Ich bin oft mit Journalisten zusammengesessen, die waren so blöd, die haben mir nicht annähernd das Wasser reichen können. Die guten ­Interviews waren mit denen, die gecheckt haben, wer ich bin. Mit dem Franz ­Manola von der Presse habe ich über Heidegger geredet, Carl Jaspers, Sartre, Camus und was weiß ich wen aller. Dem hab ich gezeigt: Ich bin ein Intellektueller! Genauso wie du! Wo san ma denn, ihr Wichser! Nur dass ich nebenher ein paar Songs geschrieben habe und berühmt geworden bin im Gegensatz zu euch. Ich wollte halt ange­himmelt werden, Punkt.

Reinhold Bilgeri by Maximilian Lottmann

Wie war’s mit Köhlmaier? Ihr habt die Nachmittage miteinander verbracht und den Miniröcken nachgeschaut?
Es waren die 70er-Jahre! Wo alles aufgebrochen ist! Der ganze konservative Vorarlberger Mief!

Sie sangen gemeinsam den „Strumpfbandgürtelblues“, in dem noch das ­schöne Wort „Glied“ vorkommt. Ab wann durfte man in Vorarlberg so grausliche Wörter wie „Schwanz“ ­verwenden?
Das hat lang gedauert! Zwischen Bauchnabel und Knie war nix, darüber durfte man nicht reden. Der Micky und ich, wir waren beide im ­Internat und sind rausgeflogen, wegen subversiver Unterwanderung der Autorität, ist ja klar. Er war bei den Kapuzinern und ich bei den Missionaren vom Kostbaren Blute Jesu. Ich hätte dann nach Chingu als Missionar gehen sollen, dorthin, wo der Bischof Kräutler arbeitet, ein super Typ. Aber wir haben lieber eine Band gegründet: The Blacks.

In Vorarlberg könnte The Blacks missverständlich gewesen sein, mit den ganzen dort herumlaufenden ÖVPlern, die damals noch „die Schwarzen“ waren.
Die haben schon verstanden, dass wir in Richtung Spartakus gehen! Dass unser Schwarz das Synonym war für die dunkle Seite, den Existenzialismus …

Ihr habt auch viel gelesen?
Faulkner, Steinbeck, Bukowski sowieso. Und vor allem Sartre natürlich, wir waren to­tale Existenzialisten-Fans. Ich war im Mai 1968 in Paris, weil meine Schwester dort au pair war, ich war mittendrin, habe die Steine fliegen sehen, ­verstehst? Das waren unsere Heroes, der Cohn-Bendit, der Dutschke, der Adorno, der Habermas, die Ensslin,
die Meinhof …

Selbst auch ein bisserl sympathisiert mit der RAF?
Am Anfang! Später dann natürlich nicht mehr. Aber die Faust war schon ein bisserl geballt, wenn ich ehrlich bin. Den Thomas Gratt von den Palmers-Entführern, kannst dich erinnern, den hab ich ­selber gekannt. Das waren natürlich Deppen, Söhne konservativer Eltern, die ihre Gegenphilosophie ausgelebt ­haben …

Heute hat man ja kaum mehr Chancen, gegen irgendwas zu kämpfen.
Jetzt sind überall diese Designerheinis in der Regierung.

Wir wissen, wen Sie mit ­Designerheini meinen?
Glaub ich schon.

Gegen wen haben Sie rebelliert?
Mein Vater hat zum Beispiel keines meiner 3.000 Konzerte gesehen. Der hat mich schon mögen, aber er hat mich einfach als Professor gesehen. Als er dann ­ge­sehen hat, dass ich mit einer Autogrammstunde mehr verdiene als er im Monat, da hat er allerdings schon ­geschaut.

Hat das weh getan?
Freilich. Man will ja immer Anerkennung, zuerst von den Eltern. Die Mama war wenigstens auf der Seebühne, als die bei der Premiere meines Films „Der Atem des Himmels“ zweimal ausverkauft war. Und wie sie den Germanistikprofessor Schmidt-Dengler auf Ö1 sagen gehört hat: „Das ist Literatur, das Bilgeri-Buch kann man vergleichen mit ­Gontscharow, Henry James, Fontane“, das hat ihr auch gefallen. Die anderen Kritiker haben ja gesagt: „Ich nehm das Buch nicht einmal in die Hand!“ Ich habe gesagt: „Gebt’s mir wenigstens eine Chance! Schaut’s halt einmal rein! Ich bin nicht depperter als ihr. Ich hab auch studiert, nur bin ich halt ein Popstar geworden!“ Ich war ja total auf Augenhöhe mit den Wichsern.

Machen wir einen Test: „Von allen Geschenken, die uns das Schicksal gewährt hat, gibt es kein größeres Gut als die Freundschaft“ – von wem ist das?
Weiß ich jetzt nicht.

Epikur.
Tust du mich da testen oder was? Frag mich, was Cogito ergo sum heißt. Meine Güte, jetzt tu doch nicht so herum! Sag lieber endlich Du zu mir, sonst komm ich mir vor wie ein ­alter Sack!

Die gute Laune kommt ­Reinhold Bilgeri nie abhanden, und warum auch? Es läuft prächtig bei ihm! Gerade hat er seinen neuen Film „Erik und ­Erika“ fertig­gestellt, schon träumt er davon, das Leben des ­Weltumseglers Magellan auf die Leinwand zu ­bringen. Darauf ein Prost! Foto: (c) Maximilian Lottmann

Na gut. Waren du und der Köhlmeier Konkurrenten?
Früher sowieso, auch bei den Mädels. Und still sind wir es immer noch, aber wir gönnen uns gegenseitig alles. In Hohenems, ich war 15 oder 16, bin ich wegen so einer Blonden, einer blöden Kuh, hinauf auf einen Baum und heruntergesprungen aus, ich glaub, acht Metern, es war kein schöner Sprung, aber ich hab es getan. Was macht der Micky? Klettert auch hinauf, fliegt wie eine Schwalbe, macht so einen Knick im Zenit und taucht ein wie ein Eisvogel.

Und? Wer hat sie abgestaubt?
Keiner! Wir waren ihr beide wurscht.

Der Köhlmeier hat aber keine Chance gehabt gegen deinen Knackarsch, oder?
Doch! Der war hübsch, bisserl klein, aber hübsch! Und er hat mit ­seinem Intellekt gepunktet. Ich dafür mit meiner Hüfte und Rock ’n’ Roll.

Eine vielleicht sehr persönliche Frage: Wie war das nach dem Tod seiner Tochter?
Na ja … Das ist so grausam … Sie ist in dem Alter gestorben, in dem meine Laura heute ist. Das war ein unglaublicher Schock, eigentlich denkst du dir: Das kann ja niemand über­leben. Mit ihm und mit der Monika, seiner Frau, sind wir dann eine Woche nach New York gefahren, wir mit der Laura und die beiden alleine. Das war nicht gut irgendwie …

Redet ihr hin und wieder noch ein bisserl Griechisch miteinander? Oder Latein?
(redet fünf Minuten Griechisch) Okay, stopp! Heute geht’s in die andere Richtung.

Der ewige Rock‘n‘Roller Reinhold Bilgeri. Foto: (c) Maximilian Lottmann

Wie schaust du auf die Bildung deiner Tochter?
Indem ich ihr Lehrer bin!

Sie hat die Schule abgebrochen.
Ja, aber sie war einfach so begabt. Mit 13 war sie am Konzert von der Barbra Streisand vor Schönbrunn. Als sie das gesehen hat, hat sie gesagt: Das will ich machen! Produzentin, Sängerin, Schauspielerin. Ich hab mir gedacht: Jetzt hab ich sie verloren. Ein Jahr ist sie noch nach München gegangen und hat ein bisserl Grundausbildung gemacht, und dann ist sie hinüber, und wir reden hier verdammt nochmal von fucking Hollywood!

Wenn du Vollgas gibst, dann musst
du mit der Häme aus dem Feuilleton
umgehen können.

Wie hast du dich filmisch geschult?
Ich hab mir das selbst beigebracht, habe tausende Filme angeschaut und seziert. Den Sergio Leone habe ich genau studiert. Ich habe ja auch meine Videos schon selbst gemacht, hab gewusst, wie das geht. Dafür kann ich keinen Nagel einschlagen, bin in Mathematik eine Flasche und lebenstechnisch nicht
sonderlich begabt, das muss meine Frau organisieren.

„Erik und Erika“, wie kam es dazu?
Ich liebe Extremisten. Ich habe schon 1956 ein Sportheft geführt, wie der Ernstl Hinterseer und der Toni Sailer und die gefahren sind, da war ich sechs Jahre. Die Abfahrer haben ja immer mit ihrem Leben gespielt.

Damals gab es ja ein paar spektakuläre Unfälle. Der Brite, der sich, in Megève glaube ich, die Zunge ausgebissen hat, dann der Roland Collombin …
… in Schladming der Italian-Corner, gesichert nur mit Strohballen. Das hat mich fasziniert, mit der Physik so umzugehen. Und der größte und extremste von allen Menschen überhaupt – wer war derjenige, der bisher das größte Wagnis eingegangen ist auf der Erde?

Der Felix Baumgartner?
Geh, doch net so ein Koffer!

Der Kolumbus?
Fast.

Napoleon?
Geh! Wer hat die ganze Welt umsegelt?

Mal überlegen …
Siehst, jetzt hab ich dich! Kommst mit dem Epikur daher und kennst den Magellan net! Der interessiert mich schon seit dreißig Jahren, seine Biografie vom Stefan Zweig gehört zu meinen Lieblings­büchern, neben der „Schatzinsel“. Das will ich verfilmen. Vom Ridley Scott gibt es noch drei Schiffe, die kann ich verwenden …

… und der Tobias Moretti spielt den Magellan?
Na, eher der Javier Bardem. Und der Christoph Waltz spielt einen der Bischöfe, die ihm die Finanzierung gecheckt haben. Der ist seit 30 Jahren ein guter Freund von mir, das nur nebenbei. In den nächsten drei Jahren muss das klappen, europäisch-amerikanische Coproduktion, in drei Jahren ist ja 500-Jahre-Feier.

Haben Sie schon eine Ahnung, wie Sie die olfaktorischen Besonderheiten auf so einer langen Schiffsreise im kleinen Fischerboot filmisch umsetzen werden? Das Thema Enge und Sexualität?
Da gibt’s tatsächlich ein paar schöne ­Szenen: Einige Tage nach der Ausfahrt, als sie an Mauretanien vorbeigesegelt sind, ist schon einer ausgepeitscht worden, weil er ein Schwein gefickt hat.

Na dann. Wir freuen uns.

Reinhold Bilgeri
68, wuchs in Hohenems zusammen mit Schriftsteller Michael Köhlmeier auf. Eine Klosterschule sollte ihn auf den Lehrerberuf vorbereiten, aber er entschied sich selbstbewusst für den Rock ’n’ Roll. In engen Hosen landete er mit „Sayonara Boy“ oder „Some Girls are Ladies“ Anfang der 80er-Jahre Nr.1-Hits. Später reüssierte er als Romanautor und Filmemacher. Sein Buch „Der Atem des Himmels“ wurde ein Bestseller, die gleichnamige Verfilmung stemmte er mit eigener Produktionsfirma und Hypotheken auf sein Haus. Nächstes Ziel: das Leben des Weltumseglers ­Magellan zu ver­filmen.