Auf in luftige Höhen

Nach seinem gelungenen Auftritt im TV-Zweiteiler „Hindenburg“ ist Simonischek jun. auf dem besten Weg von Jedermanns Sohn zu Jedermanns Darling.

Er ist 28 Jahre alt, 1,94 Meter groß, begeisterter Fußballer, gebürtiger Berliner und Sohn des österreichischen Schauspielers Peter Simonischek und der Schweizer Schauspielerin Charlotte Schwab. „Mein Erfolgsgeheimnis ist meine gute Kindheit“, ist Maximilian Simonischek, der beruflich in die Fußstapfen seiner berühmten Eltern trat, überzeugt.

Schlägerei auf der Toilette
Soeben brillierte er im TV-Zweiteiler „Hindenburg“, in der Hauptrolle des Luftschiffkonstrukteurs Merten Kröger und meisterte alle Herausforderungen mit Bravour. Etwa die Tatsache, dass auf Englisch gedreht wurde. Oder, dass er gleich zu Beginn Heiner Lauterbach hinter die Türe schleudern musste. Etwas leichter fiel ihm da schon die Schlägerei mit Andreas Pietschmann auf der Herrentoilette. „Wir haben alles selber gemacht und sind wirklich in die Vollen gegangen. Die Dynamik und Brutalität sind echt schön geworden“, schwärmt Simonischek vom Resultat. An 45 Drehtagen stand der „Jedermann“- Sprössling vor der Kamera und musste dafür auch an seinem Erscheinungsbild arbeiten. „Ich bin eigentlich sehr sportlich, spiele viel Fußball. Aber die Amis wollten, dass ich noch Muskelmasse zulege, obwohl ich wirklich nicht schmächtig bin. So bin ich zwei bis drei Monate ins Fitnesscenter gegangen und habe primitiv Gewichte gehoben.“ Der Aufwand hat sich gelohnt. „Hindenburg“ soll auch in Amerika, England und Asien in die Kinos kommen. Privat reist Simonischek lieber mit der Bahn als mit dem Flugzeug. „Das ist viel entspannter. Ich habe lieber Boden unter den Füßen.“

Spontan zum Studium
Bevor er mit seiner Mutter nach Hamburg zog, lebte Simonischek einige Jahre in Zürich. Nach dem Abitur bereiste er erst einmal Kuba und Alaska, um sich nach seiner Rückkehr spontan bei der Aufnahmeprüfung am Mozarteum in Salzburg zu versuchen. Prompt wurde er genommen und begann zwei Tage später mit dem Schauspielstudium. Dass seine Eltern bekannte Schauspieler sind, empfand er nie als Nachteil. „Ich hatte die Möglichkeit nach Berlin zu gehen und auf einen Regisseur zu treffen, dem völlig egal war, wer meine Eltern sind. Ich habe Orte und Menschen gesucht, und suche sie, bei denen das keine Rolle spielt.“
Als großer Theaterliebhaber will Simonischek nur ab und zu Ausflüge zum Film machen. „Am Theater ist das Gruppenerlebnis und die Auseinandersetzung mit dem Stoff intensiver. Die Bühne ist einer der wenigen Orte, wo Konflikte noch benannt und ausgetragen werden, im Gegensatz zum alltäglichen Leben. Es ist eine schöne Art seiner Fantasie ein Ventil zu geben. Mir gefällt auch der Gruppengedanke, dass man sich mit anderen austauscht.“ Nervös ist er vor seinen Auftritten immer noch. „Das gehört dazu. Mit der Zeit kriegt man heraus, wie man sie nutzen und zum Guten wenden kann.“