Happy Birthday, Udo

Er spielte in „Sisi“ den jungen Kaiser, jetzt spielt er in „Der Mann mit dem Fagott“ den jungen König des Schlagers. David Rott über das verdammt coole Gefühl, Udo Jürgens zu sein.

Der eine wurde Anfang September 34, der andere feiert Ende des Monats seinen 77. Geburtstag. Was die beiden verbindet? David Rott spielt im TV-Zweiteiler „Der Mann mit dem Fagott“ (29. und 30. September in ORF 2) Musiklegende Udo Jürgens in jungen Jahren. Dem WIENER verriet der Schauspieler, warum ihn der Vergleich mit Udo Jürgens nervös macht, worin sie sich ähnlich sind und was er ihm zum Geburtstag wünscht.

Udo Jürgens war beim Casting zu „Der Mann mit dem Fagott“ dabei und wusste nach ein paar Sekunden: Der ist es! Was hat ihn so beeindruckt?

Er hat mir erzählt, dass sein Bruder Manfred und er sich ganz schnell sicher waren, dass ich es bin. Aber wieso, das müssen Sie ihn selber fragen.

Finden Sie, dass Sie ihm ähnlich sehen?

Ja, in der Rolle auf jeden Fall. Das haben wir ganz gut hinbekommen.

Wie haben Sie sich auf die Rolle vorbereitet? Durften Sie einen Tag an seiner Seite verbringen?

Nicht nur einen. Er hat mich zu sich nach Zürich eingeladen und wir haben einige Tage miteinander verbracht. Wir sind spazieren gegangen. Ich habe bei ihm am Klavier gesessen. Wir sind mit seinem Auto – einem dunklen Bentley – herumgefahren. Wir sind Essen gegangen.

Waren Sie nervös?

Anfänglich war ich natürlich aufgeregt, weil es eine große Aufgabe ist, jemanden zu spielen, der noch am Leben ist und außerdem auch im Film mitwirken wird. Da war ich schon sehr nervös, ob ich dem Vergleich standhalte. Aber das hat sich bald gelegt – vor allem, weil Udo unglaublich freundlich zu mir war und mir sehr positives Feedback gegeben hat.

Ihr erster Eindruck?

Ich war überrascht, dass das so ein freundlicher, sympathischer Mensch ist, der mir auf Augenhöhe begegnet. Er hat mir sofort das Duwort angeboten und gesagt: Komm mich zu Hause besuchen, dann haben wir Zeit zu plaudern.

Wie würden Sie ihn charakterisieren?

Ich finde am Udo ganz besonders, dass er nie fertig geworden ist – obwohl er ja seit über 40 Jahren sehr, sehr erfolgreich ist und auch finanziell in einiger Höhe rangiert. Es hält ihn am Leben, dass er immer neugierig ist, immer noch unsicher, ob es gut ist, was er macht. Davon kann ich mir eine Scheibe abschneiden.

Was für ein Typ ist der junge Udo? Sie spielen ihn im Alter von 21 bis 33.

Ich spiele ihn in der Phase seines Lebens, wo er noch keinen Erfolg hat. Ich spiele nicht den Erfolgsmenschen und Charismatiker, den alle kennen. Ich spiele einen jungen, etwas schüchternen Mann, der auf dem Weg ist, seine künstlerische Identität zu finden. Der nicht weiß, wo die Reise hingehen soll.

Was haben Sie mit ihm gemeinsam?

Eine Schnittstelle ist mit Sicherheit, dass wir beide sehr positive Menschen sind und mit einer großen Naivität und Zuversicht an die Dinge rangehen.

Mussten Sie an Ihrer Aussprache arbeiten?

Ich habe mich für Hochdeutsch entschieden. Seine Eltern waren Deutsche. Als er jung war, hat er schon einen Kärntner Dialekt gehabt, aber zu Hause wurde gestochenes Hochdeutsch gesprochen.

Udo Jürgens ist bekannt dafür, ein Womanizer zu sein. Wie ist das bei Ihnen?

Wollen Sie mich kennen lernen?

Als Schauspieler haben Sie viel Kontakt zu jungen Damen. Wie gehen Sie damit um?

Das macht mich jedes Mal ganz nervös.

 

Info

Das vollständige Interview mit David Rott lesen Sie im aktuellen WIENER (361/Oktober 2011)!

„Der Mann mit dem Fagott“
Sendetermin: 29. und 30. September in ORF 2.