Junip: Das neue Album der Band rund um den heimlichen Superstar José González

Leben im Zeitraffer: das neue Album von Junip, der Band von José Gonzalez. Entschleunigte Songs von fieberhafter Schönheit.

Der heimliche Superstar

José González ist wohl so etwas wie ein heimlicher Superstar. 2003 mit seinem Debütalbum “Veneer” gleich auf Nummer 7 der UK-Charts kletternd, brannte sich der 1978 in Stockholm geborene Sänger und Gitarrist mit argentinischen Wurzeln, mit hypnotischen, entschleunigten Songs von fieberhafter Schönheit, getragen nur von klassischer Gitarre und Stimme, in den Gehörgängen der Postfolk/Indie/younameit-Gemeinde ein. Vorallem sein Knives-Cover “Heartbeats” und seine Version von Massive Attacks “Teardrop” dürften seiner Karriere nicht unbedingt geschadet haben: so hörte man ersteren Song in allen Fernsehserien von “One Tree Hill” über “Scrubs” bis zu “90210″ sowie in einer Sony-Werbung, “Teardrop” wiederum wurde unter anderem bei “House MD” gespielt. Zwei Alben hat González bisher solo veröffentlicht, aber nicht nur solo ist er aktiv: so veröffentlicht er mit seinem Trio JUNIP dieser Tage das Zweitlingswerk. Und dieses ist mehr als empfehlenswert.

Junip

Neben González (natürlich Gitarre/Gesang) bestehen Junip aus Elias Araya (Schlagzeug) und Tobias Winterkorn(organ und synths). Drei EPs und ein Album hat das Trio bisher veröffentlicht, nun folgt also Studioalbum Nummer zwei, selbstbetitelt. Junip ist aber weit mehr als nur eine Begleitband für Gonzalez: so fügen sich seine charakteristischen Vocals in krautrockende Songskizzen ein, nach oben und unten und seitlich offen.”What would you do if it all came back to you” heißt es im Opener “Line of Fire”, ein leicht angezerrter Synthesizer legt sich über die Gitarre, getrieben von einem minimalen Beat, ehe sich alles dann subtil ein wenig steigert, so wie überhaupt alles auf dem Album unaufdringlich, aber extrem kraftvoll ist. Auch hier wird mit Reduktion Dichte erzeugt. Auch hier: fieberhaft, pulsierend. Winterkorn füllt das aus, was zwischen und über und neben der Gitarre von González noch auszufüllen ist, gibt dem ganzen zusätzliche Zwischenfarben.

Fazit

Eine wirklich bemerkenswerte, kraftvolle und subtile Platte. Am 1. Mai spielen Junip in der Szene Wien – eine absolute Empfehlung. 

 

http://www.youtube.com/watch?v=W9V-Hh0uTaI