Beatboxer Fii: Alles mit dem Mund

Beatboxer und Voice-Artist FII im Interview zu seinem neuen Album „fiiling“.

Soeben hat Beatboxer und Stimmenkünstler Fii alias Michael Krappel sein neues Album “fiiLING” veröffentlicht. Pumpende Bässe und Beats, Dancefloor, Reggae, Hiphop und Pop: und das alles mit dem Mund. Hier gibt es keinen Klang, der nicht von Fiis Stimme kommt, und dass das in den Clubs bestens funktionieren sollte, zeigt schon die erste Single “Summer Night”. Fii sprach mit dem Wiener Online über sein neues Album, seine Arbeitsweise und Shows in den USA und China.

Wiener Online: Erzähl uns ein wenig über den Entstehungsprozess zu deinem neuem Album “fiiLING” und zum Album an sich.

Fii: Mein Album fiiLiNG hat mir selbst gezeigt, was da in meinem Kopf und Herzen musikalisch abgeht. Ich hab das alles einfach ohne Kompromisse rausgelassen. Und es macht mir Spaß! Ich lasse Ausflüge in verschiedenste Musikrichtungen zu und so kam es zu dieser sicher überraschenden Auswahl an Features – Truth Hurts, Nitty Scott MC, Die jungen Zillertaler, Trackshittaz, Spax, Kitty Kat, Jasmin Reda, Rajib Karmakar und Molti, Pichla & Eigi.

Du bist ja quasi One Man Band – wie du live arbeitest ist bekannt – wie aber funktioniert das im Studio?

Vom Prinzip her läuft das nicht anders als auf der Bühne ab. Ich kreiere Spur um Spur, Instrument für Instrument mit dem Mund und lasse mich spontan von den Sounds leiten. Der einzige Unterscheid zu live, man kann jeden Sound immer wieder neu aufnehmen und so verbessern. Vom Gefühl und Prozess her, macht es genauso viel Spaß wie ein Auftritt.

Wie kamst du eigentlich zum Beatboxen, Loopen und Co?

Es war eine natürliche Entwicklung mit vielen Stationen: Klassik, Metal, Hardcore, HipHop, Reggae, Blues, Jazz, Industrial, DnB, Techno und zum Schluss a cappella. Und für a cappella in diesen Musikrichtungen machen zu können braucht man Beatboxen, das mich sofort fasziniert hat. Und Loopen war mein Werkzeug zum Komponieren. Das Ergebnis ist eine Mischung aus allem.

Du tourst ja exzessiv und quer durchs In- und Ausland, und das seit Jahren. Was waren für dich die bisherigen Highlights?

Shanghai – Fest im Centurypark, Los Angeles – L.A. Music Award, New York – Videodreh, Hamburg – Studioaufnahmen mit Das Bo, Berlin – Auftritt im Quatsch Comedy Club, Leoben – Support für Simply Red, Budapest – Sziget Festival, und noch viel viel mehr.

Was bei den neueren Sachen auffällt: die Raggae/Rap-Parts klingen nach Patois, dem jamaikanischen Englisch. Ist Reggae für dich ein großer Einfluss? Was sind deine anderen musikalischen Einflüsse?

Mein Patois ist kein Patois, es ist mehr eine Interpretation und weit weg vom Original. Aber ich liebe die Energie in der Sprache und in dem Stil. Darum habe ich es angenommen und verwende es auf meine Weise. Das gilt für Techno, HipHop, Dubstep, Oper und vieles mehr. Es gibt so viel gute Musik und die adaptiere ich.

Du warst ja Teilnehmer einer deutschen Casting-Show, Das Bo – damals Juror – war schwer von dir begeistert. Wieviel denkst du, hat dir die Teilnahme gebracht?

Es hat einiges verändert, vor allem in der Wahrnehmung meiner Musik. Ich mache nicht viel anders als vorher, aber aufgrund der starken TV Präsenz war ich plötzlich für viele Medien interessant und meine Videos wurden im Internet millionenfach angeklickt. Dies ermöglicht mir jetzt bei der Präsentation meines neuen Albums „fiiLiNG“ z.B. auch dieses Interview zu geben.

Was steht für dich in nächster Zeit an ? Gibt es irgendwelche Zusammenarbeiten, die dich reizen würden?

In den nächsten Wochen freu ich mich auf ein paar Auftritte – New York, Donauinselfest, World Bodypainting Festival, Kingston und es wird nach „Summer Night“ auch noch weitere Singles und Videos geben. Es haben sich schon so viele unglaubliche Zusammenarbeiten ergeben, wie Das Bo, Tim Mälzer, DJ Antoine, Truth Hurts, Die jungen Zillertaler, usw. Ich lasse das auf mich zukommen.

Mehr: www.fii.at