Mazda CX-7: Danke, meine Herren!

50.000 Kilometer radelten wir auf Mazdas feschem SUV. Und fanden heraus, wie unrecht man diesem Auto tut, wenn man günstig zu ihm sagt.

Obwohl sich da 43.990 Euro für ein rundum gelungenes Auto mit morchigem 173 PS-Diesel, dem man in der Extrasliste nicht einmal ein Schiebedach dazukreuzeln kann, weil er’s schon dabei hat, ziemlich in den Vordergrund spielen. Noch dazu in einem Segment, das sich sonst in seiner phatten Aufdringlichkeit erst dann gefällt, wenn sein jeweiliger Vertreter rund um die gute alte Million in Schilling kostet. Vielleicht nennen die bei Mazda den CX-7 deshalb eine Kreuzung zwischen SUV und Sportwagen. Dies ist freilich eine Tautologie (das „S“ im SUV steht ja schon für „Sports“), die nicht nur für Sprachfetischisten ähnlich wenig Sinn macht, wie der in Maklerkreisen beliebte Trottelbegriff „Doppelhaushälfte“. Während man letzteren, nach Art der Mathematiker kürzen kann (Ergebnis: Haus), wäre der CX-7 demnach ein Sport-Sport-Nützlichkeits-Vehikel. What a Stuss!

No Sports!

Überhaupt sollte man aufhören, Autos mit zwei Metern Dachhöhe und erhöhtem Federweg Sportler-Attitüden anzudichten. Wie Alexander Wurz bereits 2006 im WIENER klarstellte: Das Fahrwerk eines SUV ist diametral jenem eines Sportwagens aufgebaut und funktioniert auch so. Außerdem: Nur weil einer wie ich zum Beispiel das Rennrad des Lance Armstrong die Stiegen hinauftragen könnte, wird aus mir noch lange kein Tour-de-France-Gewinner.

Mehr ein Lade-Tier…

So betrachtet, ist der CX-7 also auch kein Top-Golfer, kein Motocross-Crack, kein Profifotograf und auch kein Spitzen-Schlagzeuger, obwohl er das jeweilig entsprechende Equipment stets problemlos in seinem wohlgeformten Hintern unterbrachte. In der Tat hat der Mazda einen wirklich großen Kofferraum hintendran, nicht bloß ein Alibi-Abteil wie in manchen „Sport-Kombis“. Auch im Inneren herrscht so viel Platz, dass auch große Menschen gut sitzen können, selbst auf langen Reisen und auch dann, wenn sich der Dachhimmel, weil ein Teil von ihm zu öffnen ist, um ein paar baubedingte Zentimeter absenkt. … aber mit Sportschuhen!

Dass er sich obendrein tatsächlich sehr sportlich bewegen ließ, unser Mazda, sollte als erfreuliche Zutat und nicht als Charaktermerkmal verstanden werden. Fest steht: die 173 PS des Diesel-Murls schraubten fester an als etwa die 260 Pferde des ein Jahr zuvor getesteten Benziners, bei ungleich weniger Vebrauch (knapp neun Liter im Durchschnitt laut Bordcomputer). Bloß die Bedienung des Navis mit seinem herzigen Bildschirmchen gestaltete sich mitunter mühsam, um wenigstens über irgendetwas daherzumotzen. Und weil heiraten grad so in ist: Wer sonst noch Negatives zu unserem Dauertester anzumerken hätte, möge dies jetzt tun oder für immer schweigen – Danke, meine Herren.

MAZDA CX-7 CD 173 REVOLUTION TOP

Hubraum: 2.184 ccm Leistung: 173 PS Verbrauch: 9,9 l / 100 km Drehmoment: 400 Nm Beschleunigung: 0-100 11,3 Sek. Spitze: 200 km/h Preis: 43.990 Euro