Mercedes: Die Wege des iMerc

Nie war Autofahren so smart wie heute. In den Straßen von San Francisco testete der WIENER COMANDonline – und plötzlich werden wir von Facebook sogar in unserem neuen Mercedes verfolgt.

Es begann mit sieben Schlüsseln. Sie lagen am Rezeptionstisch des Rosewood Sand Hill Hotels und hatten bunte Anhänger. Ich nahm den roten mit der Nummer fünf, das Auto dazu parkte vor dem Eingang. Ein roter SLK. Ein großartiges Ding, das wunderbar aussieht. Nur bin ich in manchen Dingen ein Perfektionist. So ein SLK, finde ich, sieht am besten aus, wenn eine coole Frau am Steuer sitzt. Ich bestand darauf, der aufmerksame Copilot einer solchen zu sein – und so lernte ich Sally kennen, eine Nightclub-Sängerin aus San Francisco-Umgebung. Sally, das lernte ich bald, ist ein energisches Girl, mit dem man nicht pipperli-pupperli kann, zum Beispiel kennt sie San Francisco besser als das Navi, was das Navi freilich nicht wusste. Aber das war nicht der Punkt. COMANDonline

Der Punkt war ein netter Screen in Vehikelmitte, der per Joystick zu bedienen ist. Ein Fall für den Copiloten, der Fahrer muss ja fahren. Auf dem Screen stand „MyComand“, gemeint ist das Infotainment-Center, mit dem diverse Benzen schon seit längerem ausgestattet sind. COMANDonline steht hierbei für Cockpit Management & Datasystem und hat neben den üblichen Gimmicks auch einen Browser fürs Internet sowie ein paar nette integrierte Apps – für Facebook und Google Streetview im Portfolio. Damit ist Mercedes-Benz die erste Autofirma, die sich das Soziale Netzwerk auch ins Auto-Cockpit holt.

 

Künftig stehst du also frühmorgens auf, steigst ins Auto mitsamt Kind, das du in die Schule bringst. Du wirfst den Cockpit-Manager an, der dir, weil auf der üblichen Route Stau herrscht, eine Alternative aus dem Netz saugt. Nebenbei erwähnt er, dass dein erster Morgentermin verschoben wurde und du nun mehr Zeit hast als befürchtet – für die er zwecks Vertreib auch gleich spontane Ideen auf Lager hat. Knight Rider, Enterprise, krude Zukunftsvisionen? Mitnichten, sagen die vom Mercedes-Benz Research Center in Palo Alto, wo wir letzterer in Wort und Bild ziemlich nahe kamen.

Simplexity

Der Film im Forschungszentrum triggerte die eine oder andere Wortspende, unter anderem in Wien. Ich berichtete live auf Facebook, etwa: „Manfred Sax ist im Mercedes-Forschungszentrum in Silicon Valley, wo es gerade um die ‚Urgency Addiction’ der ‚Digital Natives‘ geht und um die ‚Simplexity’ der smarten Toys …“ Sowas führt immer zu nützlichen Tipps von Freunden, etwa: „Da hilft nur Napalm“ oder „na oiso“.

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