YouTube: Offene Fragen zur angeblichen Schleichwerbung durch Y-Titty

Mit seinen witzigen YouTube-Videos hat die deutsche Komikertruppe Y-Titty Millionen Fans angelockt. Das freut Konzerne wie Coca-Cola und Samsung.

Mit seinen Parodien auf Videogames – etwa auf GTA – und Musikclips – etwa von David Guetta – wurde die deutsche Komikertruppe Y-Titty zu einem jener „Internet-Phänomene“, dem Außenstehende fassungslos gegenüber stehen. Ihre Videos auf YouTube werden von Millionen angesehen. Nun ist in Deutschland eine Diskussion darüber ausgebrochen, ob es richtig ist, dass Y-Titty für Produkte wirbt. 

Ausgelöst wurde das Ganze durch einen Bericht des SWR, wonach die deutschen Landesmedienanstalten gerichtlich gegen Schleichwerbung in den Videos von Y-Titty vorgehen wollen. Es werde für Produkte von Samsung und Coca-Cola geworben, ohne dass dies hinreichend dargestellt werde. Das sei verboten. Die Debatten sind nun einigermaßen heftig

Konkret geht es unter anderem um dieses Video von Y-Titty rund um ein Festival – allerdings wird anfangs gesagt, dass Samsung diesen Clip ermöglicht habe. Reicht das als „Kennzeichnung“:

 

Nun stellen sich einige grundlegende Fragen: Hat Y-Titty tatsächlich nicht hinreichend auf diese „Werbe-Einschaltungen“ hingewiesen? Ist es generell verwerflich, die Satire-Videos mit Werbung zu hinterlegen? Oder nutzen Y-Titty (nun für den deutschen Medienpreis Echo nominiert) und ihre Agentur Mediakraft ihren guten Draht zu überwiegend jugendlichem Publikum, um sozusagen über die Hintertüre den Konzernen Raum für unauffällige Werbebotschaften zu geben?

Diese Fragen müssen allerdings um einige andere erweitert werden: Gehen die Moralaposteln auch gegen Schleichwerbung im Fernsehen und in Printmedien so rigoros vor? Wie sieht es beispielsweise mit der Bereitstellung von Autos für „objektive“ Testberichte in Zeitschriften aus? Oder mit Einflussnahme über den Chefredakteur, weil der „jemanden“ kennt? Und wie sieht es mit Sportlern auf, die im Studio über und über mit Werbebannern beklebt sind? Oder mit ganzen Mannschaften, die den Namen einer Firma tragen?

Tatsache ist aber auch, dass speziell bei Werbung für junge Menschen gewisse Kriterien zu beachten sind. Zumindest sollten es sich (angeblich) unabhängige Künstler nicht erlauben, etwaige Geschäftskontakte im Hintergrund laufen zu lassen – sonst machen sie sich erst recht angreifbar durch die „alten“ Medien. 

Laut dem Branchenmagazin Meedia interessieren sich die Y-Titty-Fans bisher ohnedies wenig für die Debatte. Die Y-Titty-Aufdecker von der Sendung „Report“ werden ihrerseits via YouTube auf die Schaufel genommen: