Psychologie: Wie schlimme Wutausbrüche verhindert werden

Ärger im Büro? Stress beim Autofahren? Probleme mit den lieben Verwandte? Wutausbrüche sind ungesund, doch Sport und Entspannungsübungen sollen helfen.

Häufige Wutausbrüche können Herz und Hirn zu schaffen machen. Vor allem Menschen, die bereits an einer Herz- oder Gefäßerkrankung leiden, laufen Gefahr, dadurch einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu bekommen.

Darauf weist Norbert Smetak vom Bundesverband Niedergelassener Kardiologen (BNK) in München hin. Er beruft sich auf US-Forscher, denen zufolge das Risiko in den ersten 120 Minuten nach dem Wutausbruch am größten ist. Auch ein gestörter Herzrhythmus und Gefäßblutungen sind dann möglich.

 Als Gegenmittel empfiehlt Smetak cholerisch veranlagten Menschen Entspannungsverfahren und Sport. Auch diejenigen, die mit jemandem Vertrautes reden können, um ihre Gefühlslage ausgiebig zu erläutern, kommen mit ihrer Wut besser klar. Ihr Herz rast dann weniger als das derjenigen, die immer wieder direkt in die Luft gehen. Das hätten Psychologen festgestellt. Medikamente wie Beta-Blocker oder Anti-Depressiva sollten stets das letzte Mittel sein.

 Dass Herz und Gefäße durch Wut belastet werden, erklärt Smetak so: Die intensiven Emotionen erhöhen schnell Herzfrequenz und Blutdruck. Zugleich verengen sich die Gefäße, und das Blut verdickt sich. Das kann dazu führen, dass sich ein Blutpfropfen bildet, der einen Herz- oder Hirninfarkt auslöst, weil er eine Ader verstopft.