Zuckerlwasser: Der große Energy-Drink-Bluff

Was Zutaten wie Taurin wirklich bringen, weiß kein Mensch. Die Energie aus Energy Drinks kommt vor allem aus Unmengen an Zucker und Koffein.

Eines vorweg: Als „Sportgetränk“ sind Energy Drinks wie Rockstar, Red Bull oder Monster ungefähr so geeignet wie Faschingskrapfen, Schweinsbraten oder eine Melange. Denn was Inhaltsstoffe wie Taurin, Inosit oder Glucuronolacton wirklich für die „Energie“ eines Menschen bringen sollen, ist in Wirklichkeit nicht bekannt. Eine leistungssteigernde Wirkung ist nämlich wissenschaftlich nicht nachgewiesen.

Wie das Magazin Konsument in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, basiert die anregende Wirkung dieser Getränke vor allem auf zwei Stoffen, die gar nicht unbekannt oder mysteriös sind: Zucker und Koffein. Die Energy Drinks weisen eine hohe Konzentration dieser Inhaltsstoffe auf. Laut einem aktuellen Tests des Vereins für Konsumenteninformation, bei dem 19 solcher Drinks untersucht wurden, wurde beispielsweise im Produkt „Full speed“ ein Koffeingehalt von 307 mg / Liter gefunden. Das ist knapp unter dem gesetzlich erlaubten Rahmen von 320 mg/l.

Auch Zucker ist in den Muntermachern aus verständlichen Gründen ausreichend enthalten: 35 Gramm davon fanden sich beispielsweise in 250 ml des Getränks 28 Black Acai – das entspricht acht Stück Würfelzucker. Andere Anbieter stecken auch recht viel davon in die Dose: Bei Monster (55 Gramm je 500 ml) und Rockstar (67 Gramm je 500 ml) ist ebenfalls ausreichend Zucker enthalten.

Damit ist klar: Energy Drinks sind keine Durstlöscher, schon gar nicht beim Sport. Die Drinks enthalten mehr Koffein als Cola und mindestens genauso viel Süße.

Weitere Details zum Test auf der Website des VKI bzw. in der vorher erwähnten Mai-Ausgabe der Zeitschrift Konsument.