Wiener Style: Mode-Erbe Tomaso Trussardi

Tomaso Trussardi: Der jüngste Spross der einflussreichen Mode-Dynastie. Wie man den perfekten Start ins glückliche Leben hinlegt und es unterwegs auch nicht versaut.

Tomaso Trussardi: Der jüngste Spross der einflussreichen Mode-Dynastie. Wie man den perfekten Start ins glückliche Leben hinlegt und es unterwegs auch nicht versaut.

Charismatisch, distinguiert, wohlhabend –Tomaso Trussardi muss man mögen. Das ist weniger ein Befehl als vielmehr eine nüchterne Feststellung. Beinahe unsympathisch perfekt, ist der charmante Italiener zu allem Überfluss auch noch fesch und allen Gerüchten zum Trotz glücklich liiert mit dem Schweizer Showgirl Michelle Hunziker.

Nicht zuletzt aus schnöder Eifersucht würden wir deshalb an dieser Stelle nur zu gerne etwas Negatives schreiben, aber da gibt es nichts – gar nichts! Dabei ist sein Erfolgsrezept schon so banal, dass es beinahe arrogant wirkt: „Man muss lieben, was man tut!“ So einfach also, aber es scheint zu funktionieren. Wenn sich Tomaso Trussardi als Testimonial für das Familienlabel ins Rampenlicht rückt, ist das weder peinlich noch selbstverliebt. Sogar seine Auftritte im lokalen Fernsehen als Juror bei dem Format „Project Runway Italia“ wirken überraschend souverän. Selbst Paparazzi-Shots bieten kaum geeignetes Futter: New York, Mailand, Paris – Strand, Stadt, Land -die Frisur sitzt, und das Outfit auch. Zumindest letzteres schuldet er seinem Namen.

Sein Vater: der legendäre Nicola Trussardi, der das Familienunternehmen zu Ruhm und Ehre gebracht hat. Das macht Tomaso nicht nur zu einem reichen Mann, sondern zum Spross einer der einflussreichsten Mode-Dynastien Italiens. Während die meisten Labels längst in der Hand von internationalen Großkonzernen sind, regiert bei den Trussardis noch immer „La famiglia“. Dabei hält sich Tomaso als leitender Geschäftsführer der Produktionsgesellschaft dann doch eher im Hintergrund -für das Design ist mittlerweile seine ältere Schwester Gaia Trussardi verantwortlich. Übrigens erst seit kurzem, ihre Vorgänger: Umit Benan und Milan Vukmirovic -zwar keine allgemein geläufigen Namen vom Format eines Lagerfelds, aber im Metier Männermode stilprägende Player. Trotzdem scheint niemand die DNA des Unternehmens so gut zu verstehen wie die Familie selbst.

Das gilt übrigens auch für so manchen Moderedakteur -Leder ist zwar seit jeher das Zugpferd der Marke, einen Overall komplett aus Phyton-Leder auf dem Laufsteg ins Rennen zu schicken, ist aber in Zeiten wie diesen doch sehr mutig. So etwas traut sich normalerweise nur Christopher Bailey für Burberry Prorsum. Den Kunden scheint es zu gefallen -das Label mit dem charakteristischen Windhund als Symbol wird 40 Jahre alt und ist fast wieder so gut aufgestellt wie in den späten 1980er-Jahren – übrigens der Zenit der Marke. Anteil an der wiedergewonnenen Popularität hat jedenfalls Tomaso – nicht nur durch seine Arbeit, sondern auch durch die medienwirksamen Auftritte mit der schönen Michelle an seiner Seite. Sie sorgt für den nötigen Sex-Appeal und bessert das Image auf -nicht nur das von Tomaso selbst, ihr Einfluss als Testimonial ist unbezahlbar.

Opportunismus – egal wie verliebt beide wirken, Berechnung könnten böse Zungen beiden Seiten unterstellen. Geld und guter Name treffen durch einen Wink des Schicksals auf Schön und Prominent -das macht doch skeptisch. Würde es sich hier um eine kurz aufflammende Liason oder Blitzehe handeln -das Spiel wäre leicht zu durchschauen. Aber seit das mittlerweile 6-monatige Kind der Liebe mit dem klingenden Namen „Sole“ das Glück überstrahlt, ist die Sache wohl besiegelt. Für den Saubermann kommt weder eine Trennung und noch weniger eine Scheidung in Frage. Dafür läuft es zu gut, sieht zu perfekt aus, und überhaupt steht bei den Trussardis die Familie über allem. Was bleibt einem da noch weiter übrig, als resigniert zu gratulieren? Von Michelle werden wir trotzdem noch ab und zu heimlich träumen!