„Germany’s next Topmodel“ – das Finale steht an

Donnerstag wird „Germany’s next Topmodel“ gekürt und die vier bildhübschen Finalistinnen werden es der Jury rund um Topmodel Heidi Klum nicht leicht machen.

Nach einem langen und harten Auswahlverfahren, in dem die Mädchen mit wilden Tieren posen oder sich in luftiger Höhe ablichten lassen mussten, ist es am Donnerstag Abend so weit – das Finale von „Germany’s next Topmodel presented by Heidi Klum („GNTM“) steht an und nur eine kann gewinnen und sich auf dem Cover der deutschen Cosmopolitan wiederfinden. Die drei langbeinigen Finalistinnen Ivana Teklic (18) aus Bad Homburg, Stefanie Giesinger (17) aus Kaiserslautern und Jolina Fust (17) aus Hamburg präsentieren sich vor einer Fotografen-Phalanx, die Angela Merkel auf einem G8-Gipfel Ehre antun würde.

Am Donnerstagabend startet vor 15.000 Zuschauern in der Kölner Lanxess-Arena das diesjährige „GNTM“-Finale und ProSieben-Geschäftsführer Wolfgang Link ist jetzt schon zufrieden. Die Bilanz falle in dieser Staffel, der mittlerweile neunten, „kreativ wie auch quotentechnisch sehr, sehr gut aus“, sagt er. Gestiegen ist die Quote zwar nicht, aber auch nicht gefallen.

Der Erfolg dieser Ausgabe ist wohl auch zwei Persönlichkeiten zu verdanken, die immer wieder polarisierten. Zum einen war es Nathalie Volk, die dieses Mal den Zickenpart übernommen hat und mit Sätzen wie „Ich muss sagen, ich fand mich ziemlich gut“ gepaart mit einem unnachahmlich hochnäsigem Gesichtsausdruck, den Unterhaltungswert dieser Staffel in die Höhe trieb. 

Die noch größere Neuentdeckung war Mit-Juror Wolfgang Joop. Der 69 Jahre alte Modedesigner bildete den perfekten Gegenpart zu Heidis Fallbeil-Mentalität. Wenn sie mit gewohntem Vollstreckerwillen Mädchen aussortierte, vergoss „Wölfchen“ anschließend mit ihnen gemeinsame Tränen.

Am Ende war er so beliebt, dass er gerade deshalb fürchten musste, von Heidi abserviert zu werden – im „GNTM“-Jargon: kein Foto zu bekommen. Heidi hat es gar nicht gern, überstrahlt zu werden. Joop verlegte sich deshalb zuletzt auf Unterwerfungsgesten, küsste der ewigen Jurypräsidentin demütig die Hand, beschrieb sie als einen Ausbund an Perfektion und beteuerte, natürlich sei dies einzig und allein die Heidi-Klum-Show. Das hat offenbar geholfen, denn nun verkündet sie vor der Presse, dass sowohl Joop als auch ihr zweiter Co-Juror Thomas Hayo nächstes Jahr wieder mitmachen dürfen: „Beide kriegen ein Foto von mir.“

Dann ist da wieder die leidige Magersucht-Debatte. Dieses Jahr soll es am Finaltag sogar eine Anti-„GNTM“-Demo geben. „Keine Lust auf Perfektion und Magerwahn“, heißt die Losung. Heidi hat das schon kommen sehen und deshalb dieses Jahr vor laufender Kamera sehr offensiv der Nahrung zugesprochen, sprich: ständig gegessen. Zudem fordert sie nun alle hier und jetzt versammelten Journalisten auf, ihr Fragen zu diesem wichtigen Thema zu stellen.

„Weil jedes Jahr guck ich bei den Mädchen in den Kühlschrank rein, jedes Jahr guck ich, was die Mädchen essen sollten, was sie nicht essen sollten.“ Es ist demnach keineswegs so, dass die Mädchen der Küche generell nicht viel Ehre antun, nur sind es die falschen Sachen, Pommes und Chips, die sie vertilgen. Heidi hat hier eine regelrechte Umerziehungskampagne gestartet, bohrt bilateral zum Beispiel nach: „Was kocht denn deine Mama für dich zuhause?“ Zwei allzu dünne Mädchen hat sie wieder fortgeschickt. „Ich möchte, dass Mädchen zuhause sehen, dass ich dafür nicht stehe.“

Die drei Anwärterinnen auf den „GNTM“-Titel lauschen andächtig. Als sie selbst etwas sagen sollen, sagen sie das, was alle anderen in den Vorjahren auch gesagt haben: Ja, das Abitur wollen sie noch machen, aber jetzt gilt es auch und vor allem, das Sprungbrett zu nutzen, das Heidi ihnen geboten hat. Wie haben es Ivanas Freunde noch gesagt: „Schule kannst du immer noch machen!“