Flutkatastrophe in Bosnien: Hilfe dringendst benötigt!

Nach der Jahrtausendflut in Bosnien, Kroatien und Serbien stehen tausende Hektar Land noch immer unter Wasser. Hilfe von aussen wird dringendst benötigt. WIENER-ONLINE organisierte einen Hilfsgütertransport und ruft zu weiteren Spenden auf.

Gleich nach der Grenze gibt es einen Supermarkt. Top-Sortiert, westlicher Standard, manch Wiener Einkaufstempel ist nicht so frisch und fesch. Bloß gewisse Regale sind leer, die Waren von dort ausverkauft. Wären die Regale noch voll, es würde auch wenig bringen. Dringendst benötigte Dinge wie Gummistiefel, Schaufeln, Konserven-Essen oder Anti-Gelsen-Sprays wurden mittlerweile zu unleistbaren Luxusgütern für die Betroffenen der Flutkatastrophe der letzten Wochen. Im Nordosten Bosniens gibt es keinerlei Versicherungen, die Flutschäden abdecken würden und gäbe es sie, wären sie ebenfalls zu teuer. Insofern wird vorstellbar, in welch trostlose Katastrophe sich das Leben vieler Bewohner des Bezirkes Orasje in den letzten Wochen verwendelt hat. Jenen letzten Wochen, seit der Damm der Save gebrochen war, deren Hochwasser über die Dörfer stieg, sich mit den Fluten der Bosna, der Smrdulja der Brijeznica und anderer Flüsse der Region vermengte und so einen gigantischen See dort erschuf, wo sonst Felder und Plantagen die Lebensgrundlage zehntausender Menschen darstellen.

 

Land unter

Zahlreiche Gebiete entlang der Save in den Ländern Kroatien, Bosnien-Herzegowina und Serbien stehen seit den unaufhörlichen Regenfällen Mitte Mai unter Wasser, wobei Bosnien der flächenmäßig am schlimmsten betroffene Staat ist. Das Hochwasser zieht sich durch den gesamten Nordosten des Landes, zahlreiche Flüße stiegen über ihre Betten, vereinigten sich an Feldern, Dorfplätzen oder Verkehrsknotenpunkten. 14 Tage Regen bildeten den Anfang, mehrere geborstene Dämme entlang der Save erledigten den Rest. Mittlerweile ist viel Wasser wieder zurückgeganen, retourgefloßen in die Flüsse, dennoch stehen noch tausende Hektar Land bis zu zwei Meter unter Wasser. Das sozusagen im Zeitlupentempo in der Erde versickert. Oder von Hilfstrupps aus ganz Europa unter größtem technischen Aufwand weggepumpt wird.
Erst das zurückweichende Wasser zeigt das Ausmaß der Katastrophe. Tierkadaver werden zu tausenden aufgefunden und bergen Seuchengefahr in sich. Die überfluteten Wohnzimmer, die unbrauchbar gemachten Möbel, die verschlammten Keller, die verwüsteten Felder, die ertrunkenen Tiere – all die Primärschäden werden offensichtlich, die schon alleine Existenzen zerstören. Und dann gibt es noch die Folgeschäden, die jene betroffenen Landstriche auch dann noch nachhaltig belasten werden, wenn die Flutkatastrophe aus der öffentlichen Wahrnehmung wieder verschwunden ist.

Landminen

Die hinterhältigen Spätboten des Bürgerkriegs vor 20 Jahren hatte man weitgehend entfernt oder unschädlich gemacht. Und jene geschätzten 120.000, derer man bislang nicht habhaft wurde, hatte man lokalisiert. Kartenvermerke, die durch die Jahrtausend-Flut null und nichtig wurden, da die wasserdichten Höllenmaschinen nun wieder auf weiter Fläche verteilt wurden und die Aufräumarbeiten zum tödlichen Hasardspiel machen. Giftige Schlangen oder andere eher menschenfeindliche Reptilien wurden durch das Wasser in Gebiete geschwemmt, wo man sie bisland nicht kannte, was weitere unkalkulierbare Risken für die Aufräumtrupps bereithält. Tonnen von unbrauchbaren Möbeln und sonstiger, durch das Wasser zerstörter Unrat, übervölkern die Müllplätze, werden teilweise einfach am Ortsrand aufgestapelt. Oder gleich in Brand gesteckt, samt und sonders, neben der Straße. Gummistiefel sind, bei 30 Grad im Schatten, Basiskleidung, Insektensprays und Schutzmasken überlebensnotwendige Güter, die in den lokalen Apotheken längst ausverkauft sind. Und letztlich wird die Zubereitung simpelster Mahlzeiten zum unlösbaren Problem, wenn die Stromversorgung der meisten Häuser bis auf weiteres abgeschnitten ist.

Spenden werden benötigt!

Mittlerweile sind zahlreiche Hilfsaktionen aus vielen Teilen Europas angelaufen. Auch der Styria Multi Media-Verlag, Herausgeber von WIENER, WIENERIN, WIENER-ONLINE und zahlreicher anderer Publikationen, organisierte in Zusammenarbeit mit Fiat Österreich, der Apothekerkammer, der Hot Produktion und Vertriebs GmbH, der Ökopharm GMBH, und der ATT Drogerievertriebs-GMBH einen Hilfstransport, der nach zwar mühsamer, aber letztlich erfoglreicher Zoll-Prozedur am Bestimmungsort ankam. Der dabei durchgeführte Lokalaugenschein ergab zweifelsfrei: Weitere Spenden und Hilfsaktionen werden dringendst benötigt!

SPENDENKONTO:

Styria Multi Media Ladies GmbH & Co KG

Verwendungszweck: Fluthilfe Bosnien

IBAN: AT631200010001682813
BIC: BKAUATWW

Kontonr.: 10001 682 813
BLZ: 12000