Summer Style: Kurze Hosen und Socken sind für Männer kein Tabu

Kurze Hosen mit Socken waren für Männer lange tabu. Doch inzwischen kann Mann sich so wieder auf die Straße wagen. Die modische Entwicklung und eine „Mir egal“-Einstellung machen es möglich.

Männer mit kurzen Hosen und Socken – was noch vor einiger Zeit als absolutes No-Go galt, ist, wie schon berichtet, gesellschaftsfähig geworden. Nach Ansicht von Modeexperten kann Mann in diesem Sommer als Beinkleid tragen, was ihm gefällt – ob das jeder ästhetisch findet, steht auf einem anderen Blatt. „Die Mode ist insgesamt individueller geworden, nach dem Motto: „Ich ziehe an, was ich will“, sagt Herrenmode-Blogger. „Ich glaube, dass die Mehrheit der Menschen inzwischen der Meinung ist, dass man kurze Hosen und Socken zusammen tragen kann.“

(c) Jacopo Raule (c) Jacopo Raule

Die Zeiten, in denen diese Kombination als anstößig galt, seien vorbei, sagt auch Gerd Müller-Thomkins, Geschäftsführer des Deutschen Mode-Instituts. Zumindest wenn Look und Länge der Hose stimmen. Ausgehend von Leggings und Röhrenjeans sei die Mode in einer „androgynen Phase“, in der auch Männer mehr Bein zeigten.

(c) Getty Images (Ben A. Pruchnie) (c) Getty Images (Ben A. Pruchnie)

„Bermudas mit Flipflops etwa sind inzwischen zum Standard geworden. Das ist ein lässiger, sportlicher Stil, der an den Californian Beach Boy erinnert“, erklärt Müller-Thomkins. Das Klischee vom Macho mit Tanktop, kurzer Hose und weißen Socken in Sandalen werde von der modischen Entwicklung teils konterkariert.

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Allerdings sollte man überlegen, ob die kurze Hose zum jeweiligen Anlass passt, empfiehlt Stilexperte Roetzel, Autor des Buches „Der Gentleman. Handbuch der klassischen Herrenmode“. In der Freizeit, bei Freunden oder beim Einkaufen seien kurze Hosen okay. Im Büro, bei geschäftlichen Anlässen oder in gehobenen Restaurants dagegen gälten sie nach wie vor als unpassend.

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Doch auch diese Regeln würden immer mehr aufgeweicht. „Früher gab es einen gewissen Konsens, was modisch angemessen ist und was nicht. Aber der ist immer mehr verloren gegangen“, erklärt Roetzel. „Es ist eine Beliebigkeit eingetreten und eine Art Egoismus, viele Leute wollen sich nicht mehr von bestimmten Konventionen einengen lassen.“ So sagten sich viele: „Ich trage, was ich will – egal, was die anderen denken.“