Michael Schumachers Krankenakte gestohlen

Eine Woche nach der Verlegung von Michael Schumacher in eine Reha-Klinik sorgt Diebstahl seiner Krankenakte für Erschütterung gesorgt

„Seit einigen Tagen werden einigen Medienvertretern gestohlene Dokumente/Daten zum Kauf angeboten, von denen der Anbieter behauptet, es handele sich um die Krankenakte von Michael Schumacher„, teilte seine Managerin Sabine Kehm am Montagabend mit. „Da kann man doch nur entsetzt und angewidert sein“, wurde sie von „bild.de“ zitiert. Laut Kehm ist die Polizei eingeschaltet und alle möglichen juristischen Schritte sind eingeleitet.

Fakt sei, dass die Unterlagen gestohlen wurden, betonte Kehm in ihrer Mitteilung. Ob die angebotenen Akten auch echt seien, können man nicht beurteilen. Die Polizei sei aber bereits eingeschaltet worden. Es wird ermittelt. Laut „bild.de“ hat der Verkäufer „als Mindestpreis 60.000 Schweizer Franken festgesetzt (etwa 50.000 Euro)“.

Kehm stellte unmissverständlich klar, was passiert, wenn diese höchst sensiblen und absolut privaten Inhalte an die Öffentlichkeit gelangen sollten. „Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass der Ankauf solcher Unterlagen/Daten sowie deren Veröffentlichungen verboten sind“, erklärte sie in ihrem Statement.

„Daten aus der Krankenakte sind höchst vertraulich und dürfen der Öffentlichkeit nicht zugänglich gemacht werden“, schrieb Kehm und kündigte in jedem Einzelfall Strafanzeige an, falls gegen die Wahrung der Intimsphäre verstoßen werde. Bisher drangen in den fast sechs Monaten kaum Details über Schumachers Zustand nach außen. Auch wenn Fremde schon versucht hatten, sich Zugang zu verschaffen.

Gleich zu Beginn hatte sich ein Mann als Priester verkleidet, um zu Schumacher zu gelangen. Später hatten zwei Personen versucht, ins Zimmer auf der Intensivstation des Uni-Hospitals in Grenoble zu gelangen, um Schumacher zu fotografieren. Vor allem zu Beginn lauerte ein riesiges Medienaufgebot vor dem Krankenhaus. Schumachers Frau Corinna appellierte sogar an die TV-Teams und Journalisten, das Gelände zu verlassen und die Ärzte in Ruhe arbeiten zu lassen.

Von ihr und der Familie gab es zu keinem Zeitpunkt Statements zum Zustand des mittlerweile 45-Jährigen, der sich bei seinem Sturz mit dem Kopf auf einen Felsen ein schweres Schädel-Hirn-Trauma zugezogen hatte. Wenn, dann gab und gibt Managerin Kehm Informationen zu dem siebenmaligen Formel-1-Weltmeister bekannt. Völlig unklar ist bisher, wie die Akte nun in die Hände eines Fremden gelangen konnte.

Glückwünsche gibt es währenddessen von Ex-Formel-1-Pilot Gerhard Berger und dem deutsche Innenminister Thomas de Maiziere.