Test: Neues Surface Pro 3 im ersten Testlauf

Mit der neuesten Ausgabe des Tablets Surface Pro 3 will Microsoft endgültig zu Apple aufschließen. In einem ersten kurzen Test zeigt sich: Das Surface hat das Potenzial, herkömmliche Laptops zu ersetzen.

Wer demnächst in den USA oder Kanada ist, könnte sich schon eines mitnehmen, sonst heißt es bis Ende August warten: Die Rede ist vom Surface Pro 3, dem neuesten Stück Hardware aus dem Hause Microsoft. Das Tablet ist der jüngste Anlauf des US-Konzerns, sein Windows 8-Betriebssystem weiterhin für Mobilgeräte populär zu machen und zugleich als Geräte-Hersteller endlich zu Apple aufschließen zu können. Doch obwohl das Surface Pro 3, Nachfolgemodell des Surface 2, ein Tablet ist, wird damit weniger das iPad attackiert als vielmehr der Laptop-Markt. Der Grund: In Kombination mit der Tastatur verwandelt sich das Gerät in ein vollwertiges Notebook, das angesichts eines Gewichts von rund 800 Gramm (ohne Tastatur) und dem vergrößerten Display tatsächlich vor allem den Ultrabooks gefährlich werden könnte. Microsoft selbst hat vor allem die MacBooks wie das MacBook Air im Visier.

Erster Praxistest

Bei einem ersten kurzen Praxis-Test eines Surface Pro 3 zeigt sich, dass die Änderungen durchaus Sinn machen: Das 12-Zoll-Display (Auflösung 2160 mal 1440) liefert gute Farben, ist angesichts der üblichen Spiegelungen für einen Außeneinsatz aber nur bedingt geeignet – ein Problem, das so gut wie alle Geräte dieser Art haben. Auf der Rückseite des Tablets ist ein Standfuß vorhanden, der sich nun stufenlos verstellen lässt – bei den Vorgängermodellen war das nicht möglich. Verbessert wurde laut Microsoft die Akkulaufzeit, diese soll nun neun Stunden betragen, was wir noch nicht überprüfen konnten. Sehr wohl zu testen war aber schon die Tastatur, die wie gehabt ans Tablet andockt. Es gibt aber eine zweite Andock-Möglichkeit, dabei wird die Tastatur mittels Magnet etwas hochgestellt – hilfreich etwa, wenn man das Surface auf den Füßen balancieren muss, um beispielsweise im Flugzeug schreiben zu können. Die Druckpunkte der Tastatur scheinen gelungen.

Eine wichtige Neuerung ist der Stift, der zur Bedienung verwendet wird. Praktisch scheint die Möglichkeit, das Tablet durch Druck auf den Stiftkopf aufzuwecken, um sofort in OneNote eine rasche Notiz hinzukrizzeln. Das Schreiben auf dem Tablet funktioniert gut, auch die Handschrifterkennung erscheint recht ausgereift.

Windows-Welt

Windows 8.1, nun mit dem von den Usern vehement geforderten Ausschalt-Symbol versehen, hat seine bekannten Stärken und Schwächen – das ist auch beim Surface Pro 3 nicht anders. Hier allerdings macht die Kombination aus Touchscreen-Anwendungen und herkömmlicher Windows-Welt schon mehr Sinn als bei vielen Laptops, die mit Gewalt auf den Windows-8-Zug aufspringen mussten. Tatsächlich scheint das neue Surface gerade für Firmeneinsätze und für Privatleute, die sich in der Microsoft-Welt halt wohler fühlen als bei iOS oder Google, eine gute Wahl zu sein.

Im Test öffnen sich Anwendungen wie „Here“-Karten, Spiele, OneNote und diverse kleinere Apps problemlos; das Navigieren im Menü ist einfach. Allerdings sind beim Surface Pro 3 keine Office-Programme vorinstalliert, diese müssten extra gekauft werden. 

Preisliche Überlegungen

Bleibt die Preisfrage: Ab circa 800 Euro kostet die günstigste Variante (Intel Core i3, 64 GB), da muss man aber die Tastatur von 130 Euro noch dazurechnen. Die Top-Version mit Core i7 und 512 GB kommt schon auf rund 1950 Euro. Das günstigste Apple MacBook Air mit 11-Zoll-Display kostet ab 900 Euro, das Modell mit 13-Zoll-Display ab circa 1000 Euro. 

Hier übrigens der genaue Vergleich von Microsoft zum Vorgängermodell. Für Bastler ist das Ding übrigens nicht geeignet: Laut einem Test von iFixit besteht keine Möglichkeit, selbst Hand anzulegen, falls irgendwas beim Surface Pro 3 kaputtgeht. Das ist aber bei Geräten wie dem MacBook auch nicht anders.

Test von Mobile TechReview des Surface Pro 3:

Teardown des neuen Tablets durch iFixit: