Rückendeckung für Andreas Gabalier

Andreas Gabalier hat mit seiner ursprünglichen Interpretation der Bundeshymne eine heftige Diskussion ausgelöst. Neben seinen Gegnern melden sich nun auch Fürsprecher zu Wort.

Seit dem Auftritt Gabaliers wird heftig über dessen „Interpretation“ der österreichischen Bundeshymne diskutiert, nun erhält der „Volks-Rock ’n‘ Roller“ Unterstützung aus der Kulturwelt. Gerhard Ruiss, Vorsitzender der IG Autorinnen Autoren, argumentierte in einer Aussendung ebenfalls gegen die Textänderungen – auch in der dritten Strophe. Der „Volks-Rock’n Roller“ selbst beharrte indes darauf, die Hymne auch weiterhin in der Ur-Fassung zu singen.

Gerhard Ruiss als Fürsprecher

„Die Änderung der dritten Strophe (‚Einig lass in Jubelchören‘ statt ‚Einig laß in Brüderchören …‘, Anm.) stellt nach wie vor einen schwerwiegenden Eingriff in die österreichische Demokratie-und Republiksgeschichte dar, der unbedingt durch die Wiederherstellung der alten Fassung korrigiert gehört“, äußerte sich Ruiss zu den 2011 vom Nationalrat beschlossenen Änderungen. Der Text von Paula von Preradovic ziele nicht auf die Herstellung der Geschlechtergerechtigkeit, sondern die Wiederherstellung der Republik Österreich ab.

„Es soll sich also niemand wundern, wenn aus vielerlei anderen Gründen als aus mangelnder Sensibilität oder Gegnerschaft zur Geschlechterdemokratie in Wort und Bild zahlreiche weitere Gründe existieren, warum die Österreichische Bundeshymne da und dort in ihrer originalen bzw. ursprünglichen maskulinen Form gesungen wird“, meint Ruiss weiter. Die Änderung der dritten Strophe stelle einen „schwerwiegenden Eingriff in die österreichische Demokratie- und Republiksgeschichte dar, der unbedingt durch die Wiederherstellung der alten Fassung korrigiert gehört“.

Gabalier beharrt auf seinem Standpunkt

Auch Gabalier scheint weiterhin nicht daran zu denken, die neue Fassung der Bundeshymne vorzutragen und verweist darauf, die ursprüngliche Version in der Volksschule gelernt zu haben. Ihm konterte in der ORF-„ZiB 24“ die politische „Mutter“ der Hymnen-„Töchter“, die ehemalige ÖVP-Abgeordnete Maria Rauch-Kallat. Sie meinte in der Studio-Diskussion zu dem Volksmusiker: „Ich gehe davon aus, dass Sie wie alle Kinder mit einem Jahr auch noch in die Windeln gemacht haben und dass Sie das jetzt nicht mehr tun, weil Sie gelernt haben, ihre Schließmuskeln zu beherrschen.“

Auch SPÖ-Bundesfrauengeschäftsführerin Andrea Brunner empörte sich über Gabaliers Uneinsichtigkeit, die „skandalös“ sei und nicht akzeptiert werden könne. „Wer Frauen sprachlich ausblendet, macht sie unsichtbar“, meinte sie in einer Aussendung. „Und genau aus diesem Grund war es absolut notwendig, in der Bundeshymne die Frauen und Männer sichtbar zu machen.“