Joss Stone in der Arena in Wien: Stimme vs. Wolkenbruch

„Regnet’s noch? – Nein!“ – Kleiner Scherz von Joss Stone, die gestern, Mittwochabend, nach der ersten Nummer ihres Open-Air-Konzertes in der Wiener Arena die Hand über die Bühnenkante hielt.

Wahr ist: Es „regnete“ wirklich nicht – es schüttete in Strömen, begleitet von Donner und Blitz. Quasi: Lightning statt Lightshow.

Die zierliche Soul-Sängerin Joss Stone mit der gewaltigen Stimme trotzte, begleitet von einer großartigen Band, dem Unbill lange und mit toller Performance – bis sie nach mehr als einer Stunde aus Sicherheitsgründen vom Veranstalter von der Bühne geholt wurde. „Sie sagen, es ist gefährlich hier und wir müssen aufhören – Buh!“, meint die 27-Jährige zum Publikum. „Aber einen Song spielen wir noch…“

Mehr war aber wirklich nicht möglich: Das Wasser klatschte in Strömen auf die Kante der Bühne, die immer nasser wurde – bei den Stromstärken moderner Verstärker- und Lichtanlagen tatsächlich äußerst prekär. Das Publikum in der vollgefüllten Open-Air-Arena war zu diesem Zeitpunkt ohnedies bereits seit einer Stunde nass bis auf die Haut, hätte also wohl auch noch weiter gerne ausgeharrt.

Bis dahin liefert Joss Stone nämlich ein Konzert allererster Güte ab: funkig, soulig, kräftig, eindringlich. Die Klasse muss man haben, beim Open-Air-„Weltuntergang“ in der Arena einen Song mit rein akustischer Gitarrenbegleitung a la Club-Gig auszupacken. Ansonsten gab’s eine Mischung früherer Hits der Britin wie etwa „Super Duper Love“, einen lässigen Cover von „Teardrops“ von Womack & Womack und einige – ziemlich gute – neues Songs inklusive noch nicht einmal aufgenommenen Materials zu hören.

So „soul“ Funk sein! – abgesehen vom Wiener Sommer halt….