Tirol: Entwarnung bei Ebola-Verdacht

Nachdem im Tiroler Unterland eine 48-Jährige tot aufgefunden wurde, untersuchten Ärzte Blut und Harn auf Ebolaerreger. Sie war kürzlich über Deutschland aus Nigeria nach Österreich gereist.

Nach zwei Ebola-Verdachtsfällen in Spanien und Deutschland gehen die Behörden in Österreich nun auf Nummer sicher. Im Tiroler Unterland wurde am Wochenende die Leiche einer 48-jährigen gefunden, die vor Kurzem aus Nigeria eingereist war. Da die Todesursache noch nicht feststeht, haben sich die Behörden dazu entschlossen, Blut-und Harnproben auf Ebola zu testen. Nachdem Fund wurden alle nötigen Vorsichtsmaßnahmen ergriffen, um eine mögliche Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. Die Wohnung der Verstorbenen wurde versiegelt und alle Personen, die mit dem Leichnam in Tirol in Berührung kamen, trugen Schutzbekleidung. Mittlerweile kann allerdings Entwarnung gegeben werden – das Tropeninstitut Hamburg schließt das Ebola-Virus als Todesursache bei der Frau aus.

Landessanitätsdirektor beruhigt

Landessanitätsdirektor Franz Katzgraber bekräftigte schon zuvor in einer Aussendung, die Wahrscheinlichkeit, dass das Ebola-Virus für den Tod der Frau verantwortlich ist, sei „äußerst gering“. Der untersuchende Arzt, der den Totenbeschau durchgeführt hat, habe eine virale Infektion als Todesursache in Betracht gezogen, berichtete Katzgraber. Die Blut- und eine Harnprobe werden im Tropeninstitut Hamburg untersucht.

Noch-Gesundheitsminister Alois Stöger äußerte sich schon Anfang des Monats kalmierend: „Die österreichische Bevölkerung braucht sich hinsichtlich des in Afrika aufgetretenen Ebola-Ausbruchs keine Sorgen zu machen“, beruhigt Gesundheitsminister Alois Stöger angesichts der aufkeimenden Verunsicherung rund um eine mögliche Einschleppung des Ebola-Virus nach Österreich. Es gebe keine direkten Flüge aus den betroffenen Ländern nach Österreich und kaum Tourismus in den betroffenen Gebieten.“

Die WHO berichtet, dass alle Kontaktpersonen des bisher einzigen Ebola-Toten in Nigeria unter Beobachtung stehen. Insgesamt ist das Infektionsrisiko in Nigeria deutlich geringer als in den drei anderen betroffenen Staaten Liberia, Guinea und Sierra Leone.