Ebola – Wiener Ablaufplan trat in Kraft

In Wien ist heute Mittwoch der Ablaufplan für den Ebola-Verdachtsfall in Kraft getreten – nachdem bei einer 45-jährigen Frau Symptome einer möglichen Erkrankung aufgetreten waren

In Wien wurden heute Mittwoch alle Maßnahmen für eine Ebola-Verdachtsfall ergriffen. Eine wichtige Rolle kommt dabei dem Kaiser-Franz-Josef-Spital zu. Die Patientin wurde in der dortigen Isolierstation aufgenommen.

Eine Ebolainfektion beginnt mit Fieber und grippeähnlichen Beschwerden – die allerdings auch Symptome einer anderen Erkrankung wie etwa Malaria sein können. Für die rasche Abklärung werden Betroffene unter strengen Schutzvorkehrungen mit einem Rettungswagen der Wiener Berufsrettung in die Abteilung gebracht, wo unter Quarantäne die Diagnose gestellt wird.

Die vor zwei Jahren errichtete Isolierstation im Kaiser-Franz-Josef-Spital ist Teil der dortigen Intensivstation. Man sei auf den Ernstfall vorbereitet, hat der Vorstand der 4. Medizinischen Abteilung, Christoph Wenisch, vor kurzem bei einem APA-Besuch in dem Krankenhaus bestätigt. Die speziell ausgestatteten Zimmer können nur durch eine Unterdruckschleuse betreten werden. Was bedeutet: Luft – und damit mögliche Krankheitserreger – kann nicht aus dem Raum dringen. Eine Art Ampel zeigt an, ob die Schleuse zugänglich ist, oder ob sich gerade jemand darin befindet.

Ärzte und Pfleger müssen im Isolierbereich einen flüssigkeitsdichten Schutzanzug verwenden. Nach dem Verlassen des Patientenzimmers muss eine weitere Schleuse durchquert werden. Dort wird auch die Sicherheitskleidung dekontaminiert und entsorgt. Wobei der Anzug nicht wie ein Arztkittel einfach ausgezogen werden kann. Das Entkleiden ist deutlich komplizierter als das Anziehen und nur mit Helfern möglich.

Eine Ebola-Diagnose dauert rund 24 Stunden – was an der örtlichen Distanz liegt. Denn der Ebola-Test wird in einem Labor in Hamburg durchgeführt, die Proben müssen zunächst in speziellen Behältern dorthin versendet werden. Alle anderen Erkrankungen wie etwa Malaria, Dengue-Fieber oder bakterielle Infektionen können direkt im Spital konstatiert werden.

Auch eine weitere Maßnahme wurde bereits ergriffen: Die Station wurde durch Security-Personal abgesichert. Unbefugten ist der Zutritt dort nicht mehr erlaubt.