Schlank und gelenkig: Die Notebook-Trends der IFA

Moderne Notebooks müssen viel mehr können, als nur tragbar und ausdauernd zu sein. Die auf der Elektronikmesse IFA (noch bis 10. September) gezeigten Neuheiten sind leicht, leistungsstark und können verbogen oder auseinandergenommen werden.

„Der Trend bei den Notebooks geht ganz klar zum Hybridgerät“, sagt Sandra Schwarz, die sich bei der Stiftung Warentest mit Notebooks befasst.

Trend zu Hybridgeräten

Lenovos überarbeitetes ThinkPad Helix ist so ein Hybridgerät. Das 11,6 Zoll große Business-Ultrabook mit Full-HD-Display lässt sich am Scharnier einfach auseinandernehmen und wird so zum Tablet. Um 180 Grad gedreht und wieder aufgesteckt, wird das Helix zum kleinen Fernsehbildschirm. Im Inneren des kleinen Geräts steckt Hardware, die sonst größere Notebooks antreibt, je nach angesteckter Tastatur sind bis zu zwölf Stunden mobiles Arbeiten möglich. Im Oktober soll es auf den Markt kommen.

Für Nutzer mit weniger Anspruch an Mobilität, dafür größeren Erwartungen an die Leistung, hat das chinesische Unternehmen das Flex 2 Pro mit zur IFA gebracht. Das 15,6-Zoll-Notebook hat ein Display, das sich um bis zu 300 Grad umklappen lässt. Zum Filme schauen lässt es sich einfach aufstellen, ohne dass die Tastatur im Weg ist. Das Gerät soll noch in diesem Halbjahr erhältlich sein.

Auch am Stand von Medion geht der Trend zum flexibel verstellbaren Notebook. Das Akoya S6213T kann als normales 15,6-Zoll-Notebook, Tablet oder im Zelt-Modus aufgestellt werden. Prozessor, Speicher und Grafikeinheit stecken hinter dem Bildschirm. Die Tastatur enthält einen Akku und eine Festplatte. „Sie können den Bildschirm auch abnehmen und das Gerät wie einen All-in-One-PC betreiben“, sagt Yvonne Metje-Beck von Medion.

Beide Geräte lassen sich auch über ihre berührungsempfindlichen Bildschirme steuern. „Der Touchscreen wird sich weiter durchsetzen“, sagt Sandra Schwarz. „Gerade bei den Ultrabooks, aber auch bei größeren Notebooks.“ Das Zusammenspiel von Tastatur, Fingerstupsern und Wischgesten auf dem Bildschirm erschließt sich schnell. Gerade wenn man Geräte wie Toshibas Radius 11 benutzt. Das 1,3 Kilo schwere Notebook mit 11,6 Zoll großem HD-Bildschirm lässt sich durch sein 360-Grad-Scharnier zum Tablet umklappen und wird dann nur noch mit den Fingern bedient.

Die Gamer dürfen jubeln

Immer mehr Hersteller stoßen mit ihren Notebooks nun auch in den Spielerbereich vor. Im Vergleich zu anderen Notebooks sind die Geräte meist größer und schwerer. Auch auf die Akkulaufzeit kommt es bei den Spielgeräten nicht so sehr an. Acers Aspire V Nitro Notebooks in 15 und 17 Zoll beispielsweise bringen mit Intels Core i5- und i7-Prozessoren, bis zu 16 Gigabyte Arbeitsspeicher und Geforce-Grafikkarten genug Leistung für 3D-Spiele mit. „Leistungsstarke Spielenotebooks sind dabei, den PC als Spielgerät abzulösen“, sagt Sandra Schwarz.

Cloudbooks – mobil und sozial

Weniger auf Leistung als auf Mobilität und Vernetzung kommt es bei einer anderen Geräteklasse an – den Cloudbooks. Das sind Notebooks in der 11- bis 13-Zoll-Klasse, die vergleichsweise schwache Hardware und kleine Speicher haben. Ihre Stärke ist die Verbindung ins Internet über WLAN und Mobilfunk. Sowohl Acer als auch Toshiba zeigen mit dem Chromebook 13 und dem Chromebook 2 zwei Notebooks mit langer Batterielaufzeit, die auf Googles Cloud-Computing-Dienste setzen. Beide Geräte gibt es auf Wunsch auch mit Full-HD-Bildschirm. HP hat auf der IFA das Chromebook 14 vorgestellt. Es verfügt über Nvidias Tegra K1 Prozessor und ein UMTS-Modem mit 200 Megabyte Datenvolumen im Monat, soll aber erst im kommenden Jahr in den Handel kommen.