Vienna Annex: Die Abhörstation der NSA in Wien

Die Abhörstation der Edward Snowden, welche in den Snowden-Dokumenten als „Vienna Annex“ bezeichnet wird, befindet sich in den Dachgeschoßen des IZD-Towers neben der UNO-City.

Als die Dokumente des Whistleblowers Edward Snowden im November 2013 veröffentlicht wurden, wurde klar, dass die NSA auch in Wien eine Abhörstation eingerichtet hatte. Dies ist nun seit längerem bekannt, der ORF-Journalist Erich Möchel hat nun beim Daten, Netz und Politik-Kongress (#DNP14) Luftfotografien der Spionageanlage im 22. Wiener Gemeindebezirk veröffentlicht. Möchel erklärte in seinem Vortrag: „Der Vienna Annex befindet sich in den Dachgeschoßen des IZD-Towers neben der UNO-City. Dies ließe sich zweifelsfrei zuordnen.“ 

Spionagezentrum auf dem Dach

Offiziell hat der 130 Meter hohe IZD-Tower nur 34 Liftstöcke, das Gebäude verfügt jedoch in Wirklichkeit über 37 Stockwerke. Am Dach des Gebäudes soll sich das selbe Wartungshäuschen wie auf dem Dach der US-Botschaft befinden, merkt Möchel in seinem Vortrag an. Beide Häuschen waren als „Wartungsaufbau“ getarnt und sind hinter dem Vorsprung der obersten Geschoße des IZD-Towers kaum zu erkennen. Das Häuschen sei jedoch direkt auf die Gebäude der UNO-City ausgerichtet.

Kein dauerhaftes Abhören

Möchel merkt an, dass die Richtantennen, die am Dach des IZD-Towers installiert wurden, „mit hoher Sicherheit“ nicht dauerhaften Abhörzwecken dienen, sondern für die eigene verschlüsselte Kommunikation mit mobilen Geräten genutzt werden. Die Luftbilder zeigen, dass vom Häuschen auf dem IZD-Tower einerseits freie Sicht auf die US-Botschaft im 9. Bezirk gegeben ist und auch die vermeintliche „NSA-Villa“ in Pötzleinsdorf im 17. Bezirk im Blick liegt – dies garantiere laut Möchel „sehr gute Funkverhältnisse“

Was in den vier Stockwerken, die rund 1600 Quadratmeter Grundfläche umfassen, passiert, ist allerdings nicht geklärt. „Es passiert dort definitiv etwas Operatives“, meint Möchel in seinem Vortrag am Kongress.