P.S.Hunter fährt Chevrolet Camaro SS: So muss Fegefeuer!

Die SuperSport Variante des Chevy Camaros ist schon von Haus aus ein ziemlicher Teufel. Mit ein paar Extra-Lamperln ausgestattet bringt nun unsere US-Korrespondentin die Straßen von Oceanside zum brennen. Streets on Fire!

 

Wird doch alles überbewertet

Komfort? Überbewertet. Sparsamkeit? Überbewertet. Umweltbewusstsein? Überbewertet. Technik am letzten Stand? Überbewertet. Gebt mir doch einfach eine Karre mit ordentlich Power, die richtig böse aussieht und mächtig viel Lärm macht. Gesagt, getan und ich fand mich in ein einem 2011er Chevrolet Camaro SS wieder. SS steht für SuperSport und das Programm zieht sich durch das ganze Muscle Car. Der Camaro reiht sich in die Rige der Neuauflagen von Mustang oder Challenger und was soll ich sagen, das Baby ist den Mannen und Männinnen von GM wirklich gut gelungen. Jedenfalls wenn man auf die überbewerteten Details von oben nicht wirklich viel Wert legt.

Ordentlich Töpfe, ähm, Zylinder vor der Hütte

Acht Zylinder mit herrlich klingenden 6,2l Hubraum und insgesamt 422PS schieben das 1,9 Tonnen schwere Muscle Car fast unaufhaltsam an. Nur „fast“ deshalb, weil man erstmal die Gänge des manuellen Getriebes regelrecht hineinprügeln muss und dafür braucht es Kraft wie schmerzbefreite Überwindung und weil einem das Heck trotz direkter, aber – welch Überraschung! – nicht wirklich präziser Lenkung bei zu motiviertem Gaseinsatz schon mal gerne seitwärts kommt. Ansonsten erreicht man die 100km/h innerhalb von 4,7 Sekunden und da wird es bei der Anzahl der Gegner auf der Straße schon eher eng.

Obwohl der „neue“ Camaro in Europa auch bei ausgewählten Chevy Dealern zu bekommen ist (Achtung: Dieser Luxus wird 2016 wieder eingestellt! Grund dafür sind zu geringe Absatzzahlen und dann heißt es wieder umständlich importieren …), ist und bleibt er daheim in good old A eine Seltenheit. Ganz anders hier in Amerika: Muscle Cars sind vor allem in Kalifornien sehr beliebt und daher wollte ich nicht irgendeinen SuperSport, ich wollte einen ganz besonderen. Einen, der die Straßen zum Brennen bringt.

Burn Baby, Burn!

Sobald es in Oceanside, California Nacht wird, wird dieses verschlafene Küstenstädtchen zur Heimat eines glühenden Höllenbiestes. Man kann jedes Auto tunen – schneller, lauter, besser, stärker. Diesem jenen feinen Auto hier gings aber mehr um: böser. Im Auftritt. Rein optisch. Uh, und wie böse!

Klar ist das alles auch in diesem Fall nur Kosmetik. Wir haben eine Frontlippe, Tieferlegung, schwarze 21″ Zoll-TWS-Felgen, verdunkelte Scheiben etcetera, etcetera … und ein paar kleine Extra-Lichter rund um den Motorblock Und genau die machen den richtigen Auftritt bei Nacht aus. Und so eine Testfahrt mit einem vornewärts rundum glühenden Gefährt macht nicht nur die Straßen helle und die Feuerwehr wach, sondern erregt unglaublich viel Aufsehen bei den unfreiwilligen Zusehern am Straßenrand.

Übertrieben oder doch genau richtig?

An Tagen wie diesen braucht man mir nicht mit supermodernen Elektro-Schlitten, Hybrid- Sportwägen oder sonstigem Eco-Zeugs kommen. Wer nach Understatement sucht, ist hier definitiv falsch beraten und trotzdem, an Tagen wie diesen muss man einfach mal ein paar Spuren in den Asphalt brennen.

Burn it down,  Pacey