Austrian Watch Stars – Alexander Schmiedt

Der WIENER sprach mit drei erfolgreichen Austro-Managern über ihr Leben am Puls der Uhrenszene. Alexander Schmiedt ist Managing Director von Montblanc und trifft als demokratischer Autokrat zukunftsweisende Entscheidungen.

Alexander Schmiedt ist im Familienunternehmen in Wien mit Uhren aufgewachsen. Heute leitet er als Managing Director das gesamte Watch Department von Montblanc und überrascht die Uhrenwelt mit aufsehenerregenden Entwicklungen – wie zuletzt mit der „Metamorphosis II“.

WIENER: Was ist das Tollste an Ihrem Job? Welchen Aspekt Ihrer Tätigkeit lieben Sie am meisten?

Eine neue Uhr ins „Leben“ zu begleiten, ist klar der aufregendste Aspekt: von der ersten kleinen Idee über den kreativen Prozess mit Design und Technik bis hin zu den verschiedenen Prototyp-Varianten und dann der ersten Uhr aus der Serie. Das kann zwischen 24 und 36 Monate oder noch länger dauern. Über diese Zeit entwickelt sich ein sehr persönliches Verhältnis mit dem Produkt – man kennt jede Facette, seine Entstehung und Geschichte und erinnert sich an unzählige Storys während der Entwicklungszeit. Wenn man die Uhr dann endlich einem Kunden zeigt, und sie ihm dann gefällt, ist das ein tolles Erlebnis.

Was machen Sie weniger gerne?

Die Entscheidung zu treffen, ein Produkt aus der Kollektion zu nehmen, denn irgendwie hängt mein Herz ja ein bisschen an jeder Uhr. Aber auch das muss sein, und mich beruhigt dann immer ein bisschen der Gedanke: Wenn man eine Uhr nicht mehr produziert, wird sie oftmals umso begehrter.

Wie würden Sie sich als Chef beschreiben?

Als demokratischen Autokraten: Ich bin Vorschlägen und anderen Meinungen gegenüber offen, aber am Ende muss einer die Entscheidung treffen.

Sie reisen im Rahmen Ihrer Tätigkeit bestimmt sehr viel. Wie viele Tage des Jahres verbringen Sie denn im Flugzeug?

Meine Zeit verbringe ich zu 1/3 an unserem Hauptsitz in Hamburg, zu 1/3 in unseren Manufakturen in der Schweiz und das letzte Drittel im Rest der Welt.

Wie oft kommen Sie noch in die Heimat?

Alle 3–4 Monate. Manchmal privat, manchmal beruflich.

Wenn Sie wählen können, was ist Ihre liebste Destination?

Einsame Insel mit naheliegender Metropole. Immer schönes Wetter mit 4 Jahreszeiten. Abgeschieden, aber gut erreichbar. Ich bin noch auf der Suche …

Wobei können Sie am besten abschalten?

Mein Job macht mir viel Spaß, also verschwimmen die Grenzen zwischen Beruf und Privatleben ein wenig. Total „abschalten“ kann und brauche ich auch nicht. Selbst wenn man privat irgendwo durch eine Stadt läuft, kommen einem plötzlich neue Ideen für den Job. Aber das heißt andererseits auch nicht, dass ich immer nur an meine Arbeit denke.

Welche Uhr ist derzeit Ihr Lieblingsmodell?

Die Metamorphosis II, die wir gerade vorgestellt haben. Weil sie in einzigartiger Weise traditionelle Uhrmacherei und klassisches Design mit Innovation vereint – in einer Komplikation, die noch nie zuvor von irgendjemandem realisiert wurde.

Gibt es darüber hinaus noch eine bestimmte Uhr einer anderen Marke, die Sie besonders fasziniert und die Sie gerne besitzen würden?

Ich hätte gerne eine Uhr, die einem nur glückliche Stunden zeigt, aber diese Komplikation habe ich leider noch nicht gefunden.