Wiens Beatrixbad öffnet als neuer Wohlfühl-Tempel

Das Wiener Beatrixbad taucht wieder aus den Tiefen der Geschichte auf. Im Frühjahr 2015 wird die ursprünglich 1888 errichtete Anstalt als revitalisiertes Wellness- bzw. Sportzentrum wieder eröffnet.

Das Wiener Beatrixbad in der Beatrixgasse bzw. Linken Bahngasse war eine der ersten Badeanstalten der Stadt. Sie wurde während des Zweiten Weltkriegs durch einen Bombentreffer zum Badeschluss gezwungen und seitdem warten die Wiener auf ihre Badevergnügen im Traditionsbad.

Sans Souci Group und B47 Real Estate Investors als Anleger

Die Revitalisierung erfolgt durch private Investoren. Wobei die Sans Souci Group und das Immo-Unternehmen 6B47 Real Estate Investors nicht nur das Entspannungs-Areal wieder zum Leben erwecken. Das gesamte Gründerzeithaus, in dem sich das Bad befindet, wurde renoviert. Entwickelt wurden 40 Apartments und Penthäuser der gehobenen Kategorie. 2012 wurde mit den Arbeiten begonnen, wie es in einer Aussendung der Projektbetreiber hieß. Die Eröffnung ist für Anfang 2015 geplant. Die Kosten wurden mit 35 Millionen Euro beziffert.

Das Beatrixbad wurde „behutsam in die Jetztzeit transferiert“, wie versprochen wurde – und ist künftig Teil des im Haus untergebrachten „Beatrix Spa“, das sich über mehrere Etagen erstreckt. Das wichtigste Relikt aus der Vergangenheit ist das 20 Meter lange Becken im Untergeschoß. Dort wird unter anderem ein Sportinstitut Bewegungsangebote für alle Altersgruppen feilbieten.

 

Die Konzeption des Beatrixbades galt als revolutionär, wie die Investoren versichern – nämlich aufgrund seines Dampfbetriebs. Der war dem Vernehmen nach so effektiv, dass die Wärme auch für die Produktion in der benachbarten Bonbonfabrik Heller genutzt wurde. Die historische Wellness-Oase wurde als Dampf-, Wannen- bzw. Schwimmbad genutzt. Nach dem Krieg verfiel das Ensemble, von dem letztendlich nur noch Ruinen blieben. Neben dem Becken haben zwei gemauerte Grundwasserbrunnen und alte Ziegelgewölbe die Jahrzehnte überdauert.