Internet: Beim Online-Shopping heißt es aufpassen auf falsche Rechnungen

Der Internet-Ombudsmann registriert mehr gefälschte Rechnung und Betrugsversuche über falsche Plattformen.

Online-Shopping ist nicht zu stoppen – und das lockt naturgemäß auch Betrüger an, die aus der vermeintliche Unwissenheit von Konsumenten Kapital schlagen wollen. Beliebte Gaunereien sind etwa gefälschte Rechnungen: Man bekommt eine solche Rechnung mit dem Hinweis zugeschickt, man habe ja einen Kaufvertrag abgeschlossen und nun solle man gefälligst zahlen. Oft werden solche Mails mit eindringlichen Botschaften angeblicher Anwaltskanzleien oder Inkassobüros garniert. Doch in Wirklichkeit versteckt sich dahinter Schad-Software, um beispielsweise an Passwörter oder Kreditkartendaten heranzukommen. 

Auch betrügerische Handelsplattformen werden häufig als Variante genommen, um gutgläubige User in die Falle zu locken. Derzeit werden beispielsweise Websites von Firmen „B2B Technologies Chemnitz GmbH„, „JW Handelssysteme“ oder „Melango.de Gmbh“ betrieben. Angeblich können dort günstig Waren erworben werden. Da fast niemand das Kleingedruckte liest, bevor er sich für eine solche Plattform anmeldet, merken auch die wenigsten zu spät, dass sie sich soeben für einen Zwei-Jahres-Vertrag um mehrere hundert Euro entschieden haben. Konsumenten, die dann reklamieren, werden mit Mahnungen konfrontiert. 

Solche und ähnliche Fälle werden vom Internet-Ombudsmann, einer Schlichtungsstelle für Probleme und Streitigkeiten im Netz, registriert und behandelt. Im Vorjahr wurden dort rund 5300 Fälle bearbeitet. Generell beobachtet man mehr Online-Fallen wie oben erwähnte und auch Probleme mit Verträgen, die via Internet abgeschlossen werden. Laut der Plattform konnten durch außergerichtliche Streitschlichtung und sonstige Unterstützung Schäden in Höhe von 670.000 Euro abgewendet werden. 

Für Konsumenten heißt es nun, besonders gut aufpassen auf Rücktrittsrecht, Rückabwicklung und eventuelle automatische Vertragsverlängerungen. Vor allem Angebote aus einer Grauzone – etwa dubiose E-Mail-Services oder Partneragenturen – sind oft nur Vorwand, um an wichtige Daten der Personen zu kommen oder ihnen Geld aus der Tasche zu locken. Gute Hinweise, welche Betrügereien gerade grassieren, liefert die Watchlist Internet der erwähnten Schlichtungsstelle – dort werden aktuelle Fälle gelistet und Hinweise gegeben, wie man sich schützen kann.