AKUT

ZEITREISE 1996

Jakob Stantejsky

POLITISCH KORREKT? WIR NICHT! Neben dem üblichen Sex-Gedöns und vielen anderen Reichweitenbringern im Erzähl-Format, etwa die reizende Geschichte der Wilden Wanda, jener Wiener Zuhälterin, die der späteren Band den Namen gab, lässt eine Story von Peter Hiess und Franziskus Kerssenbrock aus dem Jahr 1996 aufhorchen: Die Verschwörung der Korrekten thematisiert erstmals den aufkommenden Trend zur Selbstzensur im Dienste einer vermeintlichen Korrektheit auf, sogar das Wort „Gutmensch“, später auf vielfache Weise missgebraucht, wird im damals notorischen Ratgeber-Kasten sozusagen als Headline (auftretend als „Gute Menschen“) gebracht. Wie so oft spürt der WIENER hier zeitgeistige Strömungen auf, lange bevor sie anderswo Themen werden. Oder, wie in diesem konkreten Fall, sogar die Themenführerschaft an sich reißen.

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1996 brachte der WIENER eine Polemik über die politische Korrektheit. Und sah damit düstere Zeiten voraus, deren tatsächliche Ausformung sich niemand hätte träumen lassen …


Im Jahr 1996 portraitierte der WIENER Wiens berühmteste Zuhälterin, die „wilde Wanda Kuchwalek“, die bis zu ihrem Tod 2004 wohl viel Ehr, aber wenig Glück fand. Heute heißt eine berühmte Band nach ihr.


1996 schwappte der Brit-Pop mit woller Wucht nach Österreich. Das schlug sich auch modisch nieder.


1996 startete das Innenministerium eine groß angelegte Aktion gegen Schrotflinten in Privatbesitz. Der Erfolg war überschaubar.


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