Mode

Make Love, Not Walls

Sandra Keplinger

Klar: auf Kunst und Kultur hatte Politik immer Einfluss. Doch jetzt findet der medial überstrapazierte Plan zum Mauerbau von Donald Trump auch in die Werbung Einzug. Diesel sagt: Make Love, Not Walls.

In der neuen Spring-Summer Kampagne von Diesel inszeniert Fotografenlegende David LaChapelle Models mit diversen Kulturhintergründen und sexueller Orientierung vor einer Mauer in der Wüste. Blumen werden über die Mauer mit Stacheldraht geworfen, es wird fanatisch getanzt, schlussendlich wird ein Herz aus dem Stein gesprengt. Ein wahres Hippie-Denim-Fest!

„Wir bei Diesel wenden uns mit Entschiedenheit gegen das Säen von Hass und wollen das die Welt mehr denn je wissen lassen“, sagt Artistic Director Nicola Formichetti. „Liebe und Zusammenhalt sind für eine lebenswerte Gesellschaft und eine Zukunft, wie wir sie uns alle wünschen, essentiell.“

Was im ersten Moment kitschig erscheinen mag, hat allerdings einen interessanten Faktor in der Entwicklung des Kommerzes: Der politische Einfluss von Donald Trump und dessen Pläne, eine Grenzmauer zwischen Mexico und den USA zu bauen, scheint universell Ratlosigkeit, Verwunderung und Protest hervorzurufen. So großen Protest, dass sogar riesige Modemarken wie Diesel keine Scheu davor haben, ein eindeutig politisches Statement zu setzen.

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