Herr Wieser fährt Vespa Primavera 125 i.e. 3V: Wundervolle Leichtigkeit

Natürlich ist Vespafahren Italien-Klischee in Reinkultur. Aber ganz ehrlich, wer sich erst einmal draufsetzt und losfährt, genießt’s.

Bitte, kommen Sie mir jetzt nicht damit, dass ich einen Helm hätte tragen sollen. Hab‘ ich eh, aber fürs Bild musste er runter, damit Ihnen mein breites Grinsen nicht verborgen bleibt. Denn dies ist meine zentrale Botschaft: das Grinsen nämlich. Es ist die Botschaft eines Vespa-Novizen, nicht die eines Roller- Routiniers, der seine fahrbaren Untersätze wechselt wie, sagen wir, der Papagallo am Strand von Rimini seine Urlaubsbekanntschaften in der Hochsaison; es ist die entscheidende Nachricht eines Spätberufenen.

© Homolka © Homolka

Vespafahren, das sei gesagt, ist nicht nur einfach, es vermittelt bereits nach wenigen, geschmeidig genommenen Kurven ein wunderbare Leichtigkeit des Seins, die unweigerlich das erwaähnte Grinsen auslöst. Während der Fahrt lässt es sich deshalb trefflich darüber nachdenken, ob die Vespa, menschlich betrachtet, Frau oder doch eher Freund wäre, ich meine natürlich einen Buddy, auf den Mann sich verlassen kann. Ich denke an Lucky Luke und seinen Jolly Jumper und an Winnetou und Iltschi, und als mir auch noch Don Quijote und Rosinante in den Sinn kommen, beende ich diese Grübeleien als wenig zielführend. Irgendwann drehen sich alle weiteren Gedanken von ganz alleine ab.

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Und als ich endlich dort angekommen bin, wo ich hinwollte, bin ich erstaunt und überrascht und ent- täuscht (schon da zu sein). Und dann fällt mir ein, dass ich beim Fotografieren vergessen hab‘, das V zu machen
– für Vespa. Und Victory. Und beide gemeinsam.