Erhöht Salz das Schlaganfalls- und Herzinfarktrisiko?

Die meisten Gerichte würden ohne Salz nur halb so gut schmecken. Trotzdem hat Salz einen schlechten Ruf: Es erhöht den Blutdruck, so die Annahme. Aber stimmt das eigentlich?

Der Internist Ulrich Wenzel sagt ja: Zuviel Salz lässt den Blutdruck tatsächlich steigen. Aber auch zu wenig Sport und Übergewicht sind Ursachen für hohen Blutdruck.

Salzkonsum oft extrem erhöht

Sechs Gramm Salz pro Tage werden empfohlen, häufig werden jedoch zwölf Gramm, nicht selten sogar 15 Gramm Salz pro Tag konsumiert. Allerdings ist es schwierig, einen realistischen Überblick über den eigenen Salz-Konsum zu bekommen, denn das meiste Salz nehmen wir über Fertigprodukte zu uns. Das Hauptproblem sind aber nicht Fertiggerichte oder Wurst und Käse. Vielmehr sind im Brot beachtliche Salzmengen versteckt. Das meiste Salz steckt hier in Semmeln, gefolgt von Mischbroten. In Österreich wird viel Brot und Gebäck gegessen, dementsprechend hoch ist die Salzaufnahme aus dieser Produktgruppe.

(c) flickr/Christian Kadluba (c) flickr/Christian Kadluba

 

Welche Folgen hat ein dauerhaft erhöhter Blutdruck?

Das Gefährliche an arterieller Hypertonie, wie Bluthochdruck in Fachkreisen genannt wird, ist der unauffällige Verlauf. Jeder dritte Betroffene weiß nichts von seiner Erkrankung. Bleibt Bluthochdruck unbehandelt, kommt es im Lauf der Zeit allerdings zu einer irreperablen Schädigung von Herz und Gefäßen, die die Verschlechterung der Durchblutung verschiedenster Organe – etwa von Herz, Gehirn, Nieren und Augen zur Folfge hat. Rund zwei Drittel aller Schlaganfälle und die Hälfte aller Herzinfarkte sind auf Bluthochdruck zurückzuführen.

 

Lösungsstrategien

Wer seinen Verbrauch herunterfahren möchte, steht vor einer schwierigen Aufgabe. Beim Kochen weniger zu salzen und den Salzstreuer beim Essen erst gar nicht auf den Tisch zu stellen, ist eine sinnvolle Maßnahme. Sie hilft allerdings weniger, als man meinen möchte, denn nur etwa 20 Prozent des verzehrten Würzungsmittels streut man sich selbst ins Essen. Die restlichen rund 80 Prozent stammen aus verarbeiteten Lebensmitteln. Eine gute Strategie wäre daher, weniger Fertigprodukte zu essen und beim Kochen weniger Salz und dafür besser Kräuter oder Gewürze zu verwenden.