STIL
Keep on Running
Keine dunklen Verliese, keine endlosen Schießereien, keine lahmen Mooves: „Mirror’s Edge Catalyst“ ist anders. Das Parcours-Game ist cool, rasant und herausfordernd. Und verlangt genaues Timing.
REDAKTION: MICHAEL WEGHOFER
Schon der erste Teil wirbelte 2008 die Genres Action-Adventure, Jump’n’Run und Ego-Shooter durcheinander. Das Parcours-Abenteuer mit Laufen, Klettern und Springen in der Ich-Perspektive bescherte uns ein völlig neues, rasantes und verdammt cooles Spielgefühl. Die fiktive futuristische Stadt Glass lieferte dazu die artgerechte, stylische Umgebung, die Handlung verkam eigentlich zur Nebensache. Acht Jahre später – eine verdammt lange Wartezeit für ein Sequel – hat Electronic Arts nun mit „Mirror’s Edge – Catalyst“ noch einiges draufgesetzt. Faith, die sportliche Protagonistin, fliegt über Dächer, springt elegant aus dem Lauf über Geländer, flutscht jetzt richtig über und unter Hindernissen hinweg und hindurch. Das ergibt einen feinen Flow, der auch spielerisch Sinn ergibt, weil die Dame nur im makellosen Lauf durch eine Art Schutzschild vor den feindlichen Kugeln geschützt ist. Allerdings verlangt das genaues Timing und offene Augen. Wird eine Absprungstelle zu spät erwischt, geht’s ab in die Tiefe – und zum Neustart. Auch übersieht man gern einen Greifhaken oder vergisst in der Hektik, die Taste zu drücken, wenn man im Wandlauf weiterspringen muss. Da könnten einige Spieler der Runnerin hin und wieder schon einige unschöne Bemerkungen entgegenrufen. Wenn’s funktioniert, wird man aber mit einem saucoolen Run belohnt. Und, ach ja, die Story ist dabei wieder Nebensache: Die herrschende Elite der Stadt unterjocht die Bevölkerung, Faith will das ändern und blablabla.