ACTION

Mirage Eclipse

Franz J. Sauer

WASSER LÄUFER: Mit diesem Gerät trainiert man optimal die Beine und kann zudem lässig übers Wasser cruisen.

TEXT: THOMAS BRUCKNER / FOTOS: HEIKO MANDL

Beim Mirage Eclipse handelt es sich um eine Weiterentwicklung der mittlerweile allseits bekannten Stand Up Paddle Boards (SUP). Wie mit herkömmlichen SUP Boards kann man mit dem Eclipse mittels Paddel übers Wasser gleiten, zusätzlich kann der Vortrieb aber auch durch eine Step-Bewegung erzielt werden. Dazu sind minimale Umbauarbeiten nötig, diese dauern keine Minute. Das Pedalsystem ist extrem praktisch und kann mit wenigen Handgri en installiert werden. Die Boards gibt es mit 3,2 Meter und 3,6 Meter Länge und sie können von Anfängern ebenso genutzt werden wie von Fortgeschrittenen. Mithilfe der höhenverstellbaren, aus Aluminium gefertigten Lenkstange kann das Gleichgewicht gut gehalten werden. Zudem kann man damit praktischerweise gezielt übers Wasser steuern.

Test: Stand Up Paddeln boomt seit einigen Jahren. Heutzutage macht das jeder, und bis auf jene wenigen, die damit Wellen abreiten oder wilde Gewässer runterpflügen, erscheint mir dieser Trend mittlerweile als eher langweilig. Massensport halt. Gut, wenn da etwas Innovatives geschieht. Das Mirage Eclipse gefällt sofort. Die Umbauarbeiten vom herkömmlichen Stand up Board zum au älligen Step-Gerät beschränken sich auf zwei Handgriffe: Pedalsystem in den dafür vorgesehenen Schlitz schieben, Lenkstange in die Halterung stecken. Fertig. Das schafft man auch mit überschaubarem handwerklichen Geschick. Im Wasser zeigt sich das Board extrem stabil. Umkippen verlangt eine massive Fehlbelastung oder eine erhebliche Gleichgewichtsstörung.
Die Lenkstange ist in der Höhe verstellbar und die vermeintlichen Bremshebel daran ermöglichen ein zielgenaues Lenken. Schon nach wenigen Steps weiß ich, dass dieses Gerät Sinn macht. Der Step-Widerstand fühlt sich weich an und die Geschwindigkeit überrascht. Kein Stand Up Paddler könnte mir folgen, nicht der schnellste, garantiert nicht. Und so cruise ich über den Neusiedler See, leichtfüßig wie ein Wasserläufer. Kurve links, Kurve rechts, dann wieder schnurstracks geradeaus – und da steht ein Schilfgürtel vor mir. Wo ist die Bremse? Ups, hab ich keine. Schilf um mich, Schilf in meinen Haaren, Schilflandung.

Womit wir bei den Besonderheiten wären. 180°-Drehung funktioniert nicht, Rückwärtsfahren auch nicht. Ein Detailmuss man also aus dem Kopf bekommen, die „Bremshebel“ an der Lenkstange sind zum Lenken da, nicht zum Bremsen. Man vergisst das, wetten? Aber aus Erfahrung lernt man, und ich will gar nicht mehr aufhören, so viel Spaß macht das Steppen übers Wasser. Leider gibt es das Gerät bis dato noch nicht in aufblasbarer Version, sobald das der Fall ist, werden allerorts Menschen übers Wasser laufen.
Fazit: ein Gerät mit Zukunftspotenzial.