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Die Top 3 Bundespräsidentschafts wahlgänge

Von Hannes Kropik, Redakteur

Platz 1

1. Stichwahlwiederholungsversuch (2. Oktober). Längst ein Klassiker der österreichischen Politikgeschichte: Nachdem FPÖ-Kandidat Norbert Hofer, der den ersten Wahlgang gewonnen und nicht angefochten hatte, die Stichwahl verloren und das Ergebnis erfolgreich beeinsprucht hatte, war für den 2. Oktober eine Wiederholung dieser Stichwahl angesetzt. Weil der (deutsche) Klebstoff bei einem Teil der Wahlkartenkuverts schadhaft war, musste die Wiederholung zur Sicherheit verschoben werden. Ein medialer Albtraum für Österreich, aber immer der Auslöser für die Erfindung des heimischen Wortes des Jahres: Bundespräsidentenstichwahlwiederholungsverschiebung

 

Platz 2

Der erste Wahlgang (24. April). Obwohl nach Aufhebung des „Habsburgerparagrafen“ im Jahr 2011 erstmals in Österreich auch Mitglieder „regierender Häuser oder ehemals regiert habender Familien“ (ist dieser Amtssprech nicht ein Traum?!) kandidieren hätten dürfen, bemühte sich kein Habsburger um die Hofburg. Dafür immerhin Baumeister Richard Lugner, der aber trotz seines Wahlkampfmottos „Der Kasperl gewinnt immer, den Kasperl kann niemand erschlagen“ nicht über 96.783 gültige Stimmen hinauskam und sich mit Platz 6 hinter Norbert Hofer, Alexander Van der Bellen, Irmgard Griss, Rudolf Hundstorfer und Andreas Khol begnügen musste.

 

Platz 3

Die Stichwahlwiederholungswiederholung (4. Dezember). Da wird ein Jahr lang wahlgekämpft, debattiert und eine schier unerträgliche Spannung aufgebaut – und dann verkündet ORF-Mann Tarek Leitner wenige Minuten nach Beginn der Sondersendung selbst ziemlich überrascht eine so deutliche erste Hochrechnung, dass der ganze Irrsinn einfach in sich zusammenfällt. Dass es überhaupt so lange gedauert hat, lag angeblich daran, dass einer der Hochrechnercomputer um Punkt 17.00 Uhr dringend nach einem Software-Update verlangt hatte.