Pflege

Wie man tote Stars im Grab rotieren lässt!

Sandra Keplinger

Manchmal ist es schon witzig, wie ungeschickt große Marken aus toten Namen Kapital schlagen. Oder es zumindest versuchen.

Freddie Mercury und Kurt Cobain leihen ihre Namen neuerdings einem neuen Duft. Nun ja, der Form halber hat man das Nirvana-Parfum „Black Powder“ genannt, das die „verlorene Generation X ehrt“, deren tragisches Vorbild eben Cobain sei.

Nur mal kurz zur Erinnerung: Nirvana begründete mit Bands wie Pearl Jam und Soundgarden im Seattle der späten 80er den Grunge. Einen großen Teil dieser Jugendkultur machte der Widerstand gegen den Kommerz aus. War es Cobain in den Anfangstagen noch verhasst, auf MTV gespielt zu werden, wurden Nirvana ihren Prinzipien später untreu und nahmen ein legendäres MTV-Unplugged-Konzert auf. So weit so gut…

Dass aber fast 30 Jahre später sich alle möglichen Brands den Namen des Musikgottes ausborgen, um ihre Produkte zu vermarkten, darf hinterfragt werden. Immerhin stand Cobain für einen gewissen Antikapitalismus. Oder zumindest war ihm der Mainstream und der dazugehörige Kommerz gleichgültig.

Eine schlechte Marketing-Strategie? Nunja… getargetet werden mit dieser Art von Konzept ja Millennials, die sich nicht an Nirvana erinnern können, und den Namen höchstens von Billig-Aufdrucken auf T-Shirts von Primark & Co. kennt.

Jusbox kreierte übrigens auch Parfums inspiriert von Bob Dylan, Pink Floyd, U2 und Freddie Mercury. Letzterer würde sich eventuell sogar geehrte fühlen. Eventuell.

Jusbox Black Powder (c) Jusbox