AKUT

9 Tipps gegen Frühjahrsmüdigkeit

Manfred Sax

Müde? Schlaff? Hol dir deine Weckamine! Es kann sogar Spaß machen …

Die Lage. Es war eine Ewigkeit so scheißkalt, dass du nicht aus dem Bett wolltest, geschweige denn an die Luft. Und plötzlich steigt die Temperatur, über Nacht um 20 Grad. Draußen ist Sonne, und da sind da noch die Frühlingsgefühle – nur nicht jene, die man gern hätte. Müdigkeit. Statt Lebenslust nur den Bock, sich im Bett noch mal umzudrehen. Klar, sagt der Experte, die plötzliche Wärme, dieser jähe Anstieg, das muss der Körper mal verkraften. Im Organismus noch winterliches Melatonin (Schlafhormon), und plötzlich heizt die Sonne den Serotoninpegel auf (=Action, please!). Was wir ohnehin wollen. Nur muss da erst die Umstellung klappen – von „Mela“ auf „Sero“. Da herrscht kurz mal hormonelles Ungleichgewicht (=Müdigkeit), und dagegen lässt sich was machen. Hier die gute Nachricht: Es macht sogar Spaß.

9 Tipps: Hol dir deine Weckamine

Hund by Hundebesitzer.

1. Aufstehen und gleich unter die kalte Dusche, sagen Kneippgeister. Klar, das regt den Kreislauf an (manchmal auch den Infarkt). Aber ein störrischer Hund, der morgens Bedürfnisse hat, schafft das auch. Empfehlung: ein Landhund (Bordercollie!) für den Stadtmensch, da ist schon vor dem Finden einer Hose (die gestrige hat der Hund zerbissen) die Hölle los, und der Puls im Nu von 60 auf 100. Perfekt.

2. Raus an die Luft bringt es immer, egal wie (stretching? Kaffeeholen? Dem ausgerissenen Hund hinterherjagen?) und bei jedem Wetter. Ist Sonne, hebt das die Laune (Serotonin, Strahlen auf der Haut triggern das antidepressive Vitamin D). Regnet es, hat man dann auch nachträglich die munter machende kalte Dusche.

3. Koffein für die Ohren: Schnelle Musik regt an. Wenn die ”beats per minute“ (bpm) über dem Puls liegen, stimuliert das die Gehirnaktivität. Deswegen laufen Spitzensportler mit Kopfhörer ins Stadion. Besonderer Muntermacher: der 130bpm-Takt, wie bei ”Insomnia“ von Faithless.

4. Bist du anämisch? Darunter ist gemeinhin Blutarmut zu verstehen, eine Sache, die den Transport von Sauerstoff und CO2 erschwert. Soll heißen, man kommt nicht so leicht auf Trab. Ratsam, mal den Doktor für einen Check zu besuchen. Bis dahin: auf ins Kaffeehaus oder an die Maschine und einen doppelten Espresso trinken. Und dann noch einen. Um auf „Normalstand“ zu kommen.

Indische Aktrice Shriya Saran by Gary Singh, Liz.: CC BY-SA 2.0

5. Scharf essen. Weil es Eisen für Blutbildung und Zellatmung bringt, sagen die Gesund-Essen-Leute. Das wären also saisonale Sachen wie Radieschen und Grünzeug. Allerdings können wir das auch wörtlich nehmen: auf zum Inder und ran ans Balti-Gericht. Oder Pfefferoni-Aushalte-Wettbewerbe mit den Kumpels.

6. Eiweiß stimuliert. Im Zeitalter der Low-Carb-Diäten haben Proteine natürlich einen großartigen Ruf. Sie sind zentrale Bausteine für Muskeln, Knochen, Immunsystem und vieles mehr. Aber man kann übertreiben. Hier der gesunde Richtwert: Pro Tag brauchst du 0.8 Gramm pro Kilo Körpergewicht, also etwa 56 Gramm Eiweiß bei 70 Kilo Körper. Zum Vergleich: Ein gekochtes Ei enthält 7 Gramm Proteine, beim Schinken sind es 20%. Wichtig: Nur tierische Eiweiße sind ungesund, nur pflanzliche langweilig und mühsam. Mehr HIER.

Künstlerin Riley Reid by Baldwin Saintilus, Lizenz: CC Att. 2.0 Generic

7. Adrenalin4you. Selbstverständlich gibt es alltägliche Mittel, den Herzschlag anzukurbeln. Zum Beispiel der Anblick von Riley Reid. Oder Autofahrten auf kurvigen Strecken. Warnung der Redaktion: Illegal ist illegal, dazu gehören auch Geschwindigkeitsübertretungen. Allerdings gibt es genug verkehrsarme Landstraßen mit netten Kurven bei erlaubtem Tempo 100 (Beispiel: die Sieveringer Straße vor Salmannsdorf). Und das Nette ist, dass schon eine winzige Schräglage nicht nur den Puls erhöht sondern auch die Konzentration steigert; dass das Fahren also sicherer ist.

8. Reiben (rubbing). Hast du gewusst, dass Haut-an-Haut-Reibung belebende Elektrizität schafft? Normalos gehen daher vernünftiger Weise „auf“ Massage. Aber es reicht auch der halbwegs frequentierte Stehplatz am Fußballplatz um die Ecke. Oder eine Demo. Oder Pogo im Club. Weitere Tipps gibt hier Jason Statham im Kultthriller Crank.

9. Fruchtbarkeit, die Vorbeuge. Fakt ist: Wer obige Tipps beherzigt, hat bald Frühlingsgefühle minus der Müdigkeit. Vorsicht: Das kann zu horizontaler Kommunikation führen. Und weiterer Fakt ist, dass diese Tipps nicht nur den Körper fit machen, sondern auch die Eier animieren, anständige Spermien zu produzieren. Zum Glück gibt es Abhilfe, etwa die Sauna: eine halbe Stunde Aufguss in der ultraheißen Hütte, und die Fruchtbarkeit ist drei Monate im Eimer (so lange dauert der Prozess der Samenrevitalisierung). Eine Win-Win-Sache, denn nach dem Saunieren und folglicher kalter Dusche ist die Frühjahrsmüdigkeit ohnehin erledigt.

Aufmacher: Müder Mann by Romain Guy, Lizenz: CC BY-NC-SA 2.0