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Was ist Snapchat-Dysmorphia?

Jakob Stantejsky

Seit bei Snapchat Filter integriert wurden, haben Schönheits-Chirurgen ein Problem: Teenager wollen OPs, um so auszusehen wie ihre gefilterten Selfies.

Forellenlippen à la Angelina Jolie? Sind soo vorgestern. Teenager haben andere Idole, zum Beispiel Kylie Jenner. Die es wiederum liebt, ihrem Multimillionenpublikum gefilterte Selfies zu „snapchatten“, unlängst etwa mit einem putzigen Hundeschnäuzchen anstelle der eigenen Nase. Sweet, einerseits. Andererseits haben nun Schönheits-Chirurgen einen Schwarm von Teenagern am Hals, die auf ihre gefilterten Selfies mehr abfahren als auf ihr reales Spiegelbild – und darauf beharren, sich entsprechend operativ entstellen zu lassen. Meldete etwa der angesehene Londoner Chirurg Dr. Tijion Esho, der mit einschlägigen Begehren von jungen Klienten eingedeckt wurde – und den Begriff „Snapchat Dysmorphia“ dafür prägte: eine von Snapchat-Filtern getriggerte Störung der Wahrnehmung des eigenen Abbildes, medizinisch gesehen der „Dysmorphophobie“ zugeordnet, Betonung auf Phobie. Gemeint ist eine obsessive mentale Störung, deren Inhaber davon ausgehen, dass mit ihrem natürlichen Aussehen etwas ganz und gar nicht stimmt. Tja, nie wurde die Obsession mit der äußerlichen Erscheinung so ernst genommen wie in der Millennialwelt von heute. Wer braucht schon banale Realität?

Foto: Getty Images